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21.08.2018

IQVIA GKV-Arzneimittelausgaben steigen um vier Prozent

Frankfurt a. M. (pag) – Der Datenanalyst IQVIA vermeldet aktuelle Zahlen zum Markt der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Demnach steigen in der ersten Hälfte dieses Jahres die Arzneimittelausgaben abzüglich Abschlägen von Herstellern (§130 a Abs. 1 SGB V) und Apotheken (ohne Berücksichtigung von Einsparungen aus Rabattverträgen) um vier Prozent auf 20 Milliarden Euro.

Die Mehrausgaben gegenüber dem Vorjahr belaufen sich auf 788 Millionen Euro. Ein großer Teil davon entfalle auf innovative Krebstherapien, Therapien zur Schlaganfallprophylaxe und spezifische Antirheumatika, hebt IQVIA hervor.
Die GKV spart im ersten Halbjahr 2018 durch Herstellerzwangsabschläge 2,1 Milliarden Euro (plus 25 Prozent) ein. „Mittlerweile ergeben sich 60 Prozent dieses Volumens durch Einsparungen aus Erstattungsbeträgen“, heißt es im aktuellen Marktbericht des Unternehmens. Im Vorjahresvergleichszeitraum lag ihr Anteil noch bei 51 Prozent.
Durch den Apothekenabschlag von 1,77 Euro auf jede für GKV-Versicherte abgegebene rezeptpflichtige Packung resultiert für die gesetzlichen Krankenkassen ein Einsparvolumen von über 571 Millionen. Die Summe der Apothekennachlässe liegt damit um 0,6 Prozent über dem Vorjahreswert. Diese Entwicklung korrespondiert mit dem Mengenwachstum.
Stichwort Impfen: IQVIA zufolge wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres zwei Prozent mehr Impfstoffdosen an GKV-Versicherte abgegeben als im Vorjahresvergleichszeitraum (12 Millionen Zähleinheiten gegenüber 11,6 Millionen Zähleinheiten). Den stärksten Zuwachs verbucht der Teilmarkt der viralen Impfstoffe (plus 5 Prozent), zu denen Grippe-, FSME-, Rotaviren- und Hepatitis-Impfstoffe zählen. Von der zweiten großen Gruppe der Mehrfach-Vakzine mit Tetanus- oder Masern- Mumps-Komponente wurden ein Prozent mehr Dosen abgegeben als im Vorjahreszeitraum.

Hinweis: Bei den Berechnungen wurden Einsparungen aus Rabattverträgen (§ 130a Abs. 8 SGB V) nicht berücksichtigt. Über die Höhe der tatsächlichen Mehrausgaben kann daher nur spekuliert werden.

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