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12.12.2022

Seelische Gesundheit GKV fordert Verbesserungen bei Therapieplatzsuche

Berlin (pag) – Menschen mit psychischen Leiden wünschen sich mehr Unterstützung bei der Suche nach einem Psychotherapieplatz und beklagen lange Wartezeiten. Das geht aus einer repräsentativen Befragung des GKV-Spitzenverbands hervor.

30 Prozent der Befragten mit psychischen Leiden kennen die seit 2018 gesetzlich vorgeschriebenen Zugangsmöglichkeiten in die therapeutische Versorgung nicht, lautet ein Ergebnis. 64 Prozent wissen nicht, dass therapeutische Praxen etwa eine telefonische Sprechstunde anbieten müssen. Ein Drittel derer, die keine Behandlung gefunden haben, begründen dies allerdings damit, telefonisch niemanden erreicht und auch keinen Rückruf erhalten zu haben. „Für eine schnelle Versorgung ist es essenziell, dass Therapeutinnen und Therapeuten für unsere Versicherten erreichbar sind. Unsere Befragung zeigt, dass es hier noch Verbesserungsbedarf gibt“, so Stefanie Stoff-Ahnis, Vorständin beim GKV-Spitzenverband.

Die Kontaktaufnahme für ein Erstgespräch erfolgte bei 49 Prozent auf eigene Faust, 15 Prozent nutzten dafür die Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen. Stoff-Ahnis fordert diese auf, mit ihrem Prüf- und Sicherstellungsauftrag eine gute telefonische Erreichbarkeit sowie Transparenz über freie Therapieplätze zu garantieren.

Für 79 Prozent vergingen laut Umfrage weniger als vier Wochen bis zum ersten persönlichen Kontakt. Bei den verbleibenden 21 Prozent habe es hingegen länger gedauert. Auf den Erstkontakt folge dann noch die Zeit bis zum Beginn der Therapie. Darauf hätten 93 Prozent maximal vier Wochen gewartet.
Gefragt wurden die Versicherten auch nach ihrer Zufriedenheit mit den Zeiträumen bis zum Eintritt in die Versorgung. Ein Drittel gab an, diese seien „viel zu lang“, ein weiteres Drittel hielt sie für „noch akzeptabel“ und knappe 30 Prozent antworteten mit „genau meinen Wünschen entsprechend“.

Die Befragung richtete sich an 2.240 gesetzlich Versicherte im Alter von 18 bis 79 Jahren. Durchgeführt wurde sie von der Ipsos GmbH im Auftrag des GKV-Spitzenverbands.

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