G-BAGKV-Leistung: Raucherlungen auf Krebs screenen
Berlin (pag) – Starke Raucher im Alter von 50 bis 75 Jahren können künftig einmal jährlich an einem Lungenkrebs-Screening teilnehmen. Die Kosten dafür tragen die Krankenkassen. Das beschließt der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA).
„In Deutschland erkranken jährlich etwa 57.000 Menschen an Lungenkrebs, meistens verursacht durch langjähriges und starkes Rauchen von Zigaretten“, betont Dr. Bernhard van Treeck, unparteiisches Mitglied des G-BA. Mit dem Screening-Angebot zielt der G-BA darauf ab, „eine Krebserkrankung frühzeitig zu erkennen, zeitnah die Behandlung zu ermöglichen und so die Überlebenschancen der Betroffenen zu erhöhen“, heißt es in einer Mitteilung.
Profitieren könnten aktive und ehemalige Raucher, die mindestens 25 Jahre geraucht haben. Zumindest, wenn sie vor weniger als zehn Jahren mit dem Rauchen aufgehört haben. Dabei müsse der Umfang rechnerisch mindestens 15 Packungsjahre betragen. Heißt zum Beispiel: Ein Jahr lang zehn Zigaretten pro Tag zu rauchen entspricht einem halben Packungsjahr. Diese Menge Zigaretten 30 Jahre lang zu rauchen, entspricht 15 Packungsjahren.
Wer die Kriterien erfüllt, kann in eine radiologische Praxis überwiesen werden. Der Radiologe untersucht die Lunge dann mittels Niedrigdosis-Computertomographie. „Um den medizinischen Nutzen des Screenings sicherzustellen, sind hier strenge qualitätssichernde Anforderungen vorgesehen: beispielsweise besondere Qualifikationen für die teilnehmenden Radiologinnen und Radiologen und für die Zweitbefundung bei kontroll- und abklärungsbedürftigen Befunden“, sagt Treeck. Damit wolle man auch falsch-positive Befunde vermeiden.
Nutzen können (Ex-)Raucher das Screening voraussichtlich ab April 2026. Zumindest, wenn vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) keine Einwände bestehen. Sobald das BMG grünes Licht gibt, kann im Bewertungsausschuss die Höhe der ärztlichen Vergütung vereinbart werden. Auch beschließt der G-BA bald eine Versicherteninformation zur Lungenkrebs-Früherkennung.