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17.07.2024

Aktionsplan GeburtHauptproblem Hebammenmangel

Berlin (pag) – Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) legt den Aktionsplan „Gesundheit rund um die Geburt“ vor. Zentrale Forderung des Papiers ist die Schaffung einer einheitlichen Datenübersicht über die Versorgungslage besonders mit Blick auf die Hebammenversorgung.

Der am 11. Juli veröffentlichte Plan beschreibt die bisherigen Anstrengungen der Regierung in diesem Bereich. Außerdem will er Verbesserungsmöglichkeiten bei der Schwangerenvorsorge, der Geburtshilfe und dem ersten Lebensjahr aufzeigen. Aus Sicht der Bundesregierung besteht Handlungsbedarf. Im internationalen Vergleich habe man eine relativ hohe Rate an Geburten mit medizinischen Interventionen, wie Kaiserschnitte sowie Beschwerden von Familien und Verbänden über unzureichende Versorgung und Betreuung vor und nach der Geburt und fehlende Geburtshilfekapazitäten.

Ein Hauptproblem sei ein Mangel an Hebammen. Die Ausbildung wurde 2020 umfassend reformiert und akademisiert. Die Datenlage sei aber unzureichend, da keine systematischen und regelmäßigen Daten für das gesamte Bundesgebiet vorlägen. Die Länder sollten sich hier auf einen einheitlichen regelmäßigen Katalog einigen. Beim Thema der hohen Zahl medizinischer Interventionen sollen eine Überprüfung der Anreizstruktur in der Geburtshilfe stattfinden und mögliche Gegenmaßnahmen gefunden werden. Ebenfalls geplant seien Fachgespräche, um den Aspekt ressourcenorientierte Beratung zu stärken. Aktuell sei die Kommunikation in der Schwangerenvorsorge in erster Linie risikoorientiert.

Im Zuge der Entwicklung des Papiers seien laut BMG schon Schritte zur Verbesserung der Versorgung getroffen worden. In der Krankenhausreform seien Maßnahmen zur Sicherstellung vorgesehen. So sollen etwa die 2023 und 2024 gewährten zusätzlichen Mittel für die Geburtshilfe in Höhe von 120 Millionen Euro in den Folgejahren verstetig werden. Außerdem wird das Ziel der 1:1-Betreuung, wie im Koalitionsvertrag vereinbart, zumindest nicht aufgegeben. Maßnahmen zur Verbesserung des Stellenschlüssels sollen geprüft werden.

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