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21.01.2020

IQWiG Herbst-Winter-Depression: Lichtlampen helfen
 

Berlin/Krems a.d. Donau (pag) – Lichtlampen wirken gegen Herbst-Winter-Depression, zumindest kurzfristig. Das haben Wissenschaftler der Donau-Universität Krems in Niederösterreich im Auftrag des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) herausgefunden.

Die Untersuchung zeigt einen Hinweis auf einen kurzfristigen Nutzen von Lichttherapie durch Lampen im Vergleich zu Placebo, teilt das IQWiG mit. Das habe die Auswertung von 21 randomisierten kontrollierten Studien mit insgesamt 1441 untersuchten Erwachsenen ergeben. Im direkten Vergleich zum untersuchten Antidepressivum oder zu einer kognitiven Verhaltenstherapie ergebe sich zwar kein Hinweis auf einen höheren Nutzen der Lichttherapie. „Allerdings gibt es einen Anhaltspunkt dafür, dass das Antidepressivum während der Behandlung häufiger zu Nebenwirkungen führt als die Lichttherapie mittels Lichtlampen“, teilt das IQWiG mit. „Dieser Anhaltspunkt liegt für die kognitive Verhaltenstherapie nicht vor.“ Die langfristige Auswirkung von Lichttherapie im Vergleich zu Placebo bleibe aber unklar, weil die patientenrelevanten Endpunkte nur am Ende der zwei- bis achtwöchigen Intervention erhoben worden seien und keine weiteren Nachbeobachtungen erfolgt seien.
Zur Behandlung von Herbst-Winter-Depression mit Vitamin D hätten die Wissenschaftler keine aussagekräftige Studie gefunden, sodass keine Aussagen zur Wirksamkeit und Sicherheit einer solchen Behandlung möglich seien. Für am Kopf angebrachte Lichtvorrichtungen könne kein Anhaltspunkt für einen Nutzen abgeleitet werden.

Den vorläufigen HTA-Bericht (Health-Technology-Assesment) finden Sie hier: www.themencheck-medizin.iqwig.de/de/hta-berichte/38-ht18-04-herbst-winter-depression-fuehren-nichtmedikamentoese-verfahren-wie-licht-und-vitamintherapie-zu-besseren-ergebnissen.155.html

Das IQWiG bittet bis zum 17. Februar um Stellungnahmen von allen interessierten Personen, Institutionen und Gesellschaften.