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09.08.2021

Zi-Analyse Immer mehr Menschen leiden unter Heuschnupfen

Berlin (pag) – 2019 ist bei mehr als 5 Millionen gesetzlich Versicherten Heuschnupfen diagnostiziert worden. Das entspricht einem Anteil von 7,1 Prozent. Gegenüber 2010 mit 4,2 Millionen Versicherten stieg die Zahl der Erkrankten um 19 Prozent. Das ergibt eine Analyse des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi), die auch das Stadt-Land-Gefälle untersucht.

Der Versorgungsatlas-Studie zufolge waren über 400.000 der Betroffenen im Jahr 2019 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 0 und 14 Jahren. Bei weiblichen Versicherten trat der Heuschnupfen mit einem Anteil von 7,2 Prozent noch etwas häufiger auf als bei männlichen Versicherten (6,9 Prozent).

Die dokumentierte Heuschnupfen-Häufigkeit zeigte im Untersuchungszeitraum von 2010 bis 2019 durchgängig ein klares Stadt-Land-Gefälle: Die Erkrankungshäufigkeit war in ländlichen Regionen am niedrigsten, mit dem Urbanitätsgrad des Wohnortes stieg sie kontinuierlich an. Im Jahr 2019 lag der Anteil erkrankter Versicherter in dünn besiedelten ländlichen Kreisen bei 6,6 Prozent gegenüber 7,8 Prozent in kreisfreien Großstädten.

Für Deutschland konnte zum ersten Mal gezeigt werden, dass der Urbanitätsgrad der Wohnregion je nach Altersgruppe eine sehr unterschiedliche Bedeutung für die Erkrankungshäufigkeit hat. In der Mehrheit der Altersgruppen zeigte sich ein Stadt-Land-Gefälle. Für Kinder und Jugendliche sowie junge Erwachsene im Alter von 0 bis 24 Jahren wurde jedoch genau das Gegenteil beobachtet: Für diese Gruppe wurden in kreisfreien Großstädten, also den Regionen mit dem höchsten Urbanitätsgrad, die niedrigsten Erkrankungshäufigkeiten dokumentiert. Kinder und Erwachsene unterscheiden sich aber nicht nur bei der Häufigkeit in städtischen gegenüber ländlichen Regionen, sondern auch bei der Entwicklung der Heuschnupfen-Häufigkeit in den letzten 10 Jahren. Während im Zeitverlauf immer weniger Kinder im Alter 0 bis 10 Jahre betroffen waren, stieg der Anteil erkrankter Erwachsener an.

Die Zi-Analyse basiert auf bundesweiten vertragsärztlichen Abrechnungsdaten.

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