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24.11.2020

Corona Impf-Strategie: Arbeit für die Niedergelassenen

Berlin (pag) – Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nährt die Hoffnung, dass bereits Ende des Jahres gegen Covid-19 geimpft wird. „Es gibt Anlass zum Optimismus, dass es noch in diesem Jahr eine Zulassung für einen Impfstoff in Europa geben wird. Und dann können wir mit den Impfungen sofort loslegen“, sagt er in einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Mitte Dezember sollen die Impfzentren so weit aufgebaut sein, dass mit der Verimpfung begonnen werden kann, wünscht sich der Minister. Einen möglichen Ablaufplan schlägt das Bundesgesundheitsministerium (BMG) in seinen „Empfehlungen für die Organisation und Durchführung von Impfungen gegen Sars-CoV-2 in Impfzentren und mit mobilen Teams“ vom 11. November vor, die der Presseagentur Gesundheit vorliegen. Demnach beschafft und finanziert der Bund die Vakzine. Das Geld für die Zentren wiederum sollen Bund, Länder und Gesetzliche Krankenversicherung gemeinsam aufbringen. Die Durchführung der Impfungen sieht das BMG in den Händen der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) und des Öffentlichen Gesundheitsdienstes. In acht Stunden soll ein Arzt pro Tag 96 Vakzine verabreichen können.

Für Menschen, die keine Impfzentren aufsuchen können, schlägt das BMG mobile Teams in Zuständigkeit der Kommunen vor. Diese Teams sollen an ein Zentrum angeschlossen sein, für die Wahrnehmung dieser Tätigkeit sei aber zusätzliches Personal notwendig. Denkbar ist laut BMG auch der Einsatz von Ärzten im Ruhestand.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) pocht auf die Rolle der Niedergelassenen. Große Teile der Bevölkerung innerhalb kürzester Zeit zu impfen, sei nur mit den Vertragsärzten möglich, meint Vorstandsvize Dr. Stephan Hofmeister. Er unterstreicht: Impfen sei Arztsache. Derzeit liefen auf Länderebene in Abstimmung mit den KVen die Vorbereitungen für die Einrichtung von Impfzentren. Einer der zentralen Punkte neben Lagerung und Transport des Impfstoffs sei auch die Organisation der Terminvergabe. Denkbar sei dafür die ärztliche Bereitschaftsdienstnummer 116117.

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