HPVImpfdelle durch Corona
Hamburg (pag) – Im ersten Pandemie-Jahr sind deutlich weniger Kinder und Jugendliche gegen Humane Papillomviren (HPV) geimpft worden. Die Erstimpfungsquote bei Mädchen ist um 14 Prozent gesunken, wie aus einer Auswertung der DAK-Gesundheit hervorgeht.
Bei den Mädchen sind die Erstimpfungen 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent zurückgegangen, bei den Jungen waren es neun Prozent. In den Monaten März und April gab es aufgrund der Kontaktbeschränkungen einen Einbruch um 46 Prozent, ab dem Sommer konnte wieder eine Angleichung an das Vorjahresniveau festgestellt werden. Der deutliche Rückgang der HPV-Erstimpfungen bei Kindern und Jugendlichen ist laut dem DAK-Vorstandsvorsitzenden Andreas Storm ein „Alarmsignal“. Die Impfung sei „wichtig und richtig“, denn sie schütze junge Menschen vor Krebserkrankungen. „Es besteht dringender Handlungsbedarf.“ Eltern müssten für das Thema sensibilisiert und darüber aufgeklärt werden.
Die Daten zeigen, dass die Erstimpfungsquote bei Jungen nahezu das Niveau der Mädchen erreicht hat. So erhielten 2020 elf Prozent der Jungen im Alter zwischen neun und 17 Jahren eine HPV-Impfung. Bei den Mädchen waren es zwölf Prozent. Trotzdem liegt die Gesamt-Impfquote der Jungen deutlich unter der Quote der Mädchen. Laut Robert Koch-Institut betrug der Anteil vollständig gegen HPV geimpfter Mädchen Ende 2019 rund 47 Prozent, während lediglich fünf Prozent aller Jungen vollständig geimpft waren (Angaben für 15-Jährige, Geburtsjahr 2004). Seit 2007 empfiehlt die Ständige Impfkommission eine HPV-Impfung für Mädchen und seit 2018 auch für Jungen.
Für die Sonderanalyse zum Kinder- und Jugendreport der DAK wurden Abrechnungsdaten von rund 385.000 Kindern und Jugendlichen im Alter von neun bis 17 Jahren analysiert.