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31.01.2023

HPV Impflücke schließt sich nur langsam

Berlin (pag) – Eine sich nur langsam schließende Impflücke beobachtet das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) bei der Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV). Dem Institut zufolge zeigt die verstärkte Aufklärung durch Ärztinnen und Ärzte „allmählich Wirkung“.

In den letzten Jahren offenbaren die Daten einen kontinuierlichen Anstieg der Impfquoten: In der Geburtskohorte 2003 lag die Impfquote von 14-jährigen Mädchen 2017 noch bei 36,9 Prozent (vollständig geimpft) beziehungsweise 50,4 Prozent (mindestens einmal geimpft). Zum Vergleich: Von den im Jahr 2007 Geborenen und 2021 14-jährigen gesetzlich Versicherten sind 50,4 Prozent der Mädchen vollständig gegen HPV geimpft. 63,3 Prozent haben mindestens eine Impfung erhalten.

Zwischen den Bundesländern variiert die vollständige Impfquote der im Jahr 2007 geborenen 14-jährigen Mädchen zwischen 38,8 Prozent in Baden-Württemberg und 70,7 Prozent in Sachsen-Anhalt. Dabei handelt es sich um zentrale Ergebnisse einer aktuellen Auswertung der vertragsärztlichen Abrechnungsdaten für den Zeitraum 2012 bis 2021, die das Zi veröffentlicht hat.

Das Institut sieht insbesondere Aufholbedarf bei männlichen Jugendlichen: „Für die 2004 geborenen Jungen liegt die Quote der mindestens zweifach Geimpften im Alter von 17 Jahren bei 23,3 Prozent“, sagt der Zi-Vorstandsvorsitzende Dr. Dominik von Stillfried.

Insgesamt erkranken laut Krebsregisterdaten in Deutschland jedes Jahr etwa 6.250 Frauen und 1.600 Männer an Krebs, der durch HPV-Infektionen bedingt ist. Außer am Gebärmutterhals kann der Krebs im Bereich der Vagina, der Vulva, des Penis, des Anus oder im Mund-Rachen-Bereich auftreten. Die Strategie zur Eliminierung von Zervix-Karzinomen der Weltgesundheitsorganisation sieht eine HPV-Impfquote von 90 Prozent vor.