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05.10.2018

BPI Innovationen kommen nicht beim Patienten an

Berlin (pag) – Die Einsparungen durch die AMNOG-Verfahren gehen auf Kosten der Versorgung mit innovativen Arzneimitteln. Dieser Auffassung ist der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI). In seinen „AMNOG-Daten 2018“ will der Verband in Grafiken und Statistiken die Effekte des AMNOG nach Erscheinungsform, Ausmaß und Ursachen im Zeitablauf systematisch einordnen.

„Von den insgesamt 171 Präparaten mit abgeschlossener Nutzenbewertung und Preisfindung sind mittlerweile 27 Präparate vom Markt verschwunden“, hebt der BPI hervor.
Die aktuellen Daten beschäftigen sich mit den bis Ende 2017 insgesamt 276 abgeschlossenen Verfahren. In 84 Prozent resultiere die Bewertung „kein Zusatznutzen“ aus formalen Gründen wie Verfahrensmängeln, aus Sicht der Bewertungsinstitution unzureichenden Daten oder fehlenden Nachweisen. „In all diesen Fällen könnte es deshalb zu einer falschen negativen Bewertung kommen – und das, obwohl die Medikamente bereits im Zulassungsverfahren ihre indikationsspezifische Wirksamkeit und ein positives Nutzen-Risiko-Verhältnis nachgewiesen haben“, befürchtet der BPI und ergänzt: „Das führt dazu, dass Innovationen nicht im ausreichenden Maße im Versorgungsalltag der Patienten ankommen.“
Diese Entwicklung gehe einher mit einer gestiegenen Bedeutung des AMNOG. Erstmals hätten die Krankenkassen im ersten Halbjahr 2018 mehr Geld durch die Erstattungsbeträge eingespart als durch alle anderen Abschläge zusammen. „Das hängt mit der stetig steigenden Zahl der abgeschlossenen Bewertungsverfahren und den daraus resultierenden Erstattungsbeträgen zusammen“.
Die fachliche Analyse der Datenlage haben die Gesundheitsökonomen Prof. Dieter Cassel und Prof. Volker Ulrich übernommen.

Die „AMNOG-Daten 2018“ finden Sie hier:
www.bpi.de/fileadmin/media/bpi/Downloads/Internet/Publikationen/AMNOG-Daten/AMNOG-Daten-2018.pdf