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31.08.2021

Wissenschaft IQWiG legt Jahresbericht für 2020 vor

Köln (pag) – Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) präsentiert seinen Jahresbericht für 2020. Darin blickt Institutsleiter Prof. Jürgen Windeler zurück auf mehrere neue Projekte, die Corona-Pandemie und ein Jubiläum.

163 abgeschlossene wissenschaftliche Berichte, darunter das 1000. Gutachten seit der Gründung des Instituts vor 16 Jahren: So lautet die rein zahlenmäßige Bilanz des IQWiG für das abgelaufene Jahr. 2019 und 2020 seien demnach unter anderem acht Rapid Reports zu Mindestmengen erstellt worden, zuletzt identifizierte das IQWiG in einem seiner Reporte eine Reihe von Eingriffen, die für das Zweitmeinungsverfahren infrage kommen.

Zu den „Meilensteinen“ des abgelaufenen Jahres zählt das Institut die Erstellung der Versicherteninformation zu den nicht invasiven Pränataltests, die schwangere Frauen und Ärzte bei der Entscheidungsfindung unterstützen soll. „Damit eine Schwangere ihre Entscheidungen treffen kann, ist es wichtig, gut zu vermitteln, welche Fragen der Test beantworten kann und welche nicht“, erläutert Klaus Koch, der Leiter des IQWiG-Ressorts Gesundheitsinformation. Daneben wurde das IQWiG im Jahr 2020 vom Bundesgesundheitsministerium erstmals mit einer Evidenzrecherche zur Leitlinienaktualisierung beauftragt. Dem vorangegangen war ein Vorschlag der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften, die auf der Grundlage des Digitale-Versorgung-Gesetzes um Unterstützung bei der Überarbeitung der S3-Leitlinie Demenzen gebeten hatten.

Ausgesprochen erfolgreich lief dem Bericht zufolge die Online-Aufklärung des IQWiG über die Corona-Impfstoffe auf der Website gesundheitsinformation.de. Von Dezember 2020 bis Ende April 2021 haben demnach mehr als 4,5 Millionen Nutzerinnen und Nutzer die Corona-Impfstoff-Kurzinfos aufgerufen. Zugleich beklagt Institutsleiter Windeler mangelndes Interesse seitens der Politik an der Gewinnung empirischer Erkenntnisse zum Zwecke der Pandemie-Bekämpfung und kritisiert: „Das IQWiG, das darauf spezialisiert ist, systematisch die weltweite Studienlage zu Interventionen zu filtern und zu bewerten, ist nicht angefragt worden.“

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