DemenzIQWiG unterstützt Leitlinienarbeit mit sechs Evidenzberichten
Köln (pag) – Mit einer Evidenzrecherche unterstützt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) mehrere Fachgesellschaften bei der Aktualisierung der interdisziplinären S3-Leitlinie „Demenzen“. Den Auftrag dafür hatte das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) erteilt.
In sechs Berichten stellt das IQWiG die Evidenz dar, die es zu ausgewählten Maßnahmen bei Personen mit kognitiven Einschränkungen beziehungsweise unterschiedlich ausgeprägter Demenz recherchiert hat, und bewertet die Qualität der Studien. Bei Personen mit milder kognitiver Einschränkung untersuchte das Institut die Effekte nicht medikamentöser Maßnahmen wie kognitives Training, Ernährungs- oder Sportinterventionen. Mit Blick auf leichte bis schwere Demenz ging es um die Evidenz zu technischen Unterstützungssystemen wie Zuwendungsrobotern oder Schlaf-Monitoring, zum Dementia Care Management, zu erweiterter Differentialdiagnostik durch strukturelle Bildgebung des Gehirns sowie zu einer strukturierten Aufklärung über die Erstdiagnose.
„Eine nicht gesicherte Finanzierung, mehrere beteiligte Fachgesellschaften mit entsprechendem Abstimmungsbedarf und natürlich eine besonders relevante und drängende Thematik: Die Aktualisierung der S3-Leitlinie Demenzen zeigt beispielhaft, wann das IQWiG nach dem Willen des Gesetzgebers bei der Leitlinienarbeit unterstützen soll“, sagt IQWiG-Leiter Prof. Jürgen Windeler. Aufgabe des Instituts sei es dabei nicht, Nutzenbewertungen einzelner Interventionen durchzuführen, sondern die verfügbare Evidenz zu definierten PICO-Fragen zusammenzutragen. Leitlinienkoordinator Richard Dodel lobt die konstruktive und zielführende Zusammenarbeit mit dem IQWiG.