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11.05.2022

Adipositas bei Kindern IQWiG veröffentlicht Leitlinienrecherche für DMP

Köln (pag) – Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat die vorläufigen Ergebnisse einer Leitlinien-Recherche vorgelegt. Es geht um die strukturierte Versorgung adipöser Kinder und Jugendlicher.

Das Kölner Institut recherchiert und bewertet derzeit im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) die medizinischen Leitlinien zur Diagnostik und Behandlung von Adipositas. Die abschließenden Arbeitsergebnisse sollen dem G-BA als wissenschaftliche Grundlage für die Entwicklung eines Disease-Management-Programms (DMP) Adipositas dienen.

Für den jetzt veröffentlichten Vorbericht „Leitliniensynopse Adipositas – Kinder und Jugendliche“ hat das Institut 147 Empfehlungen aus sechs aktuellen evidenzbasierten Leitlinien ausgewertet. Diese Empfehlungen wurden folgenden übergeordneten Versorgungsaspekten zugeordnet: Diagnostik, allgemeine Grundsätze der Therapie, therapeutische Maßnahmen, Langzeitbetreuung, Komorbiditäten, Kooperation der Versorgungssektoren und Schulungen. Anschließend bewertete das Institut die identifizierten und zugeordneten Empfehlungen in Hinblick auf potenzielle DMP-Relevanz. Vorläufiges Ergebnis: Bis auf den Versorgungsaspekt Schulungen fanden sich in den untersuchten Leitlinien potenziell DMP-relevante Inhalte zu allen oben genannten Versorgungsaspekten, die einer gezielten Überprüfung durch den G-BA unterzogen werden sollten.

Nach aktuellen Daten der „Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen“ des Robert Koch-Instituts haben etwa sechs Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland eine Adipositas. Dabei steigt die Krankheitshäufigkeit mit zunehmendem Alter. Zudem sind Kinder und Jugendliche mit niedrigem sozioökonomischen Status etwa viermal häufiger von Adipositas betroffen als Gleichaltrige mit einem hohen sozioökonomischen Status.

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