DSOJahresbilanz: Etwas weniger Organspender als im Vorjahr
Berlin (pag) – Keine Hinweise auf Manipulation finden die Überwachungs- und Prüfungskommissionen beim Untersuchen der Herz-, Lungen-, Leber-, Nieren- und Pankreastransplantationsprogramme. Fast zeitgleich zieht die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) Jahresbilanz: Weiterhin „dramatisch“ ist die Lage für Patienten, die auf langen Listen auf Organe warten.
Die für die Prüfung zuständigen Kontrollgremien von Bundesärztekammer, Deutscher Krankenhausgesellschaft und GKV-Spitzenverband ziehen für den Berichtszeitraum Dezember 2023 bis November 2024 erneut eine positive Bilanz. Insgesamt 35 Programme nehmen die Kommissionen unter die Lupe, die Ergebnisse halten sie in einem Tätigkeitsbericht fest. Der Vorsitzende der Prüfungskommission Thomas Schwarz konstatiert: „Wie schon in den vergangenen Jahren wurden auch im aktuellen Berichtszeitraum die Richtlinienvorgaben ganz überwiegend eingehalten, es wurden keinerlei Anhaltspunkte für Manipulationen festgestellt.“ Indizien für Ungleichbehandlungen der Patienten aufgrund ihres Versichertenstatus gebe es ebenfalls nicht. „Die bundesweiten Prüfungen und der ständige Dialog mit den Transplantationszentren zeigen fortlaufende Verbesserungen der Prozesse in den Zentren, genannt sei beispielhaft die Optimierung der zentrumseigenen Dokumentation und Prozessabläufe“, erklären die Autoren des Tätigkeitsberichts.
Die Organspende-Bilanz für 2024 fällt erneut ernüchternd aus, sogar noch einen Hauch mehr als im Vorjahr. Insgesamt 953 Menschen haben im Jahr 2024 postmortal Organe gespendet. Zum Vergleich: In 2023 waren es 965. Weiterhin klafft die Lücke zwischen verpflanzten Organen und Menschen, die auf Wartelisten stehend auf eine Transplantation hoffen. Insgesamt 3.013 Organe wurden in deutschen Transplantationszentren übertragen, darunter die Spenden aus dem Eurotransplant-Verbund. Dem gegenüber stehen hierzulande 8.260 Menschen auf einer Warteliste. Der Medizinische Vorstand der DSO, Dr. Axel Rahmel betont, es sei „eine unerträgliche Situation, dass wir zwar die medizinischen Möglichkeiten haben, Leben zu retten, uns aber die Organe dafür fehlen.“