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16.10.2019

Lieferengpässe Jour Fixe erarbeitet Empfehlungen
 

Berlin (pag) – Abnahme-Gewährleistung, gerechtere Preisgestaltung, Planungssicherheit: Um aktuellen Medikamenten-Lieferengpässen in Kliniken zu begegnen, hat der Jour Fixe im Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) Empfehlungen erarbeitet. Das teilt der Verband Pro Generika mit, dessen Vertreter zu den regelmäßigen Teilnehmern der Gesprächsrunde zählen.

Durch die Abnahme-Gewährleistung soll vertraglich festgelegt werden, dass die Klinikapotheken die vertraglich vereinbarten Mengen auch tatsächlich abnehmen. Die Teilnehmer des Jour Fixe „Liefer- und Versorgungsengpässe bei Arzneimitteln“ erhoffen sich dadurch eine sichere Produktionsplanung. Falls ein Hersteller besondere Vorkehrungen für seine Lieferfähigkeit treffe, soll sich das in den vereinbarten Preisen widerspiegeln. „Mit diesen Empfehlungen wird dargestellt, dass ein Mehr an Liefersicherheit auch ein Mehr an finanziellen Aufwand erfordert“, teilt Pro Generika mit. Ferner sollen Verträge für mindestens zwölf Monate mit einem Vorlauf von wenigstens sechs Monaten abgeschlossen werden. „Auf diese Weise erhalten Unternehmen die Planungssicherheit, die sie zur Etablierung einer robusten Lieferkette brauchen“, berichtet Pro Generika.
Die Empfehlungen sollen für Wirkstoffe ohne gleichwertige Alternative gelten, „bei deren Fehlen sich die Prognose eines Patienten verschlechtert und die er innerhalb von 24 Stunden benötigt“. Auch wenn die Empfehlungen keine Rechtswirkung haben, wolle der Jour Fixe nachhalten, inwieweit die Kriterien selbst zu einer Verbesserung der Situation im Klinikgeschäft beitragen.
Am Jour Fixe nehmen unter anderem Vertreter aus dem Bundesgesundheitsministerium, der Pharma-Industrie, der Ärzte- und der Apothekerschaft sowie den Ländern teil. Der Jour Fixe ist ein Ergebnis des Pharma-Dialogs.

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