GKV-SpitzenverbandKassen lassen Zahl der Pflegebedürftigen analysieren
Berlin (pag) – Der GKV-Spitzenverband hat eine Studie beauftragt, mit der die Entwicklung der Zahl der Pflegebedürftigen wissenschaftlich untersucht wird. Das Ziel: Dynamiken und Erfahrungen bei der Entwicklung von Pflegebedürftigkeit seit Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffes und der damit einhergehenden neuen Pflegebegutachtung 2017 zu evaluieren.
Oliver Blatt, Vorstandsvorsitzender des GKV-Spitzenverbandes, bezeichnet die Einführung als „Meilenstein bei der Weiterentwicklung der Pflegeversicherung“. Sie habe für eine Verbesserung und Ausweitung der Leistungen gesorgt, weil sich die Versorgung damit besser am konkreten Bedarf ausrichtet. Seither auch Menschen mit demenziellen Erkrankungen durch die soziale Pflegeversicherung versorgt werden. Der Kassenverband beobachtet seit der Einführung einen starken Anstieg der Zahl der Pflegebedürftigen. Von der Studie erhofft sich Blatt „wertvolle Informationen, die wir bei der Weiterentwicklung der Pflegeversicherung – auch mit Blick auf den von der Politik angekündigten Reformprozess – im nächsten Jahr einbringen wollen“.
Die vom IGES Institut durchgeführte Analyse wird neben den Auswirkungen der Reform von 2017 auch andere mögliche Einflüsse auf die Anzahl pflegebedürftiger Menschen wissenschaftlich und strukturiert untersuchen. Eigene Datenanalysen sowie Interviews mit Begutachtenden der Prüfdienste und Fokusgruppen mit weiteren Akteuren sollen zudem helfen, weiterführende Forschungs- und Entwicklungsbedarfe zu erkennen und erste Handlungsoptionen darzustellen. Der Abschluss der Studie wird zum zweiten Quartal 2026 erwartet.