MachbarkeitsstudieKI verbessert KHK-Diagnosen bei Frauen um bis zu sieben Prozent
München, Düsseldorf (pag) – Künstliche Intelligenz (KI) kann die Diagnose von koronaren Herzkrankheiten (KHK) bei Frauen verbessern, so lautet ein zentrales Ergebnis der Machbarkeitsstudie „Frau.Herz.KI – Gerechte Medizin für Frauen“. Ein Beispiel dafür, wie KI dazu beitragen kann, den Geschlechter-Bias in der Medizin zu reduzieren.
Umgesetzt wurde das Pilotprojekt von Strategy&, der globalen Strategieberatung von PwC, sowie PwC Deutschland, dem Peter Osypka Herzzentrum München und der TU München. Der Erhebung zufolge kann die Früherkennung von KHK bei Frauen durch KI um bis zu sieben Prozent erhöht werden. Ziel der Initiative ist, KI verantwortungsvoll zu nutzen. Ergebnisse sollen mit KI-gestützten Modellen erklärbar, nachvollziehbar und sicher gemacht, diskriminierungsfreie Daten und Modelle verwendet und entwickelt werden, um neue digitale Leistungen anbieten zu können, erklärt PwC Strategy&.. Aktuell existiere ein deutlicher Geschlechter-Bias, beispielsweise werden für viele KHK-Diagnosemethoden Studien genutzt, in welchen Frauen unterrepräsentiert sind. Heute dauert die Einweisung ins Krankenhaus bei Frauen mit akutem Koronarsyndrom durchschnittlich bis zu 3,7 Stunden länger als bei männlichen Patienten.
Einige der Algorithmen konnten die KHK-Diagnose um bis zu 19 Prozent besser durchführen als Ärzte ohne KI-Unterstützung. Dennoch sei der Gender-Bias auch in der Untersuchung zutage getreten, heißt es. Bei geschlechtsspezifischen KI-Modellen konnten 20 Prozent bessere Diagnosen gegenüber den Experteneinschätzungen für Männer vorhergesagt werden, bei Frauen waren es lediglich sieben Prozent.
Passend dazu hat die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung (DGK) ihr erstes Positionspapier zur Gendermedizin mit Fokus auf kardiovaskuläre Erkrankungen veröffentlicht. Darin werden Ärzte und Patienten auf die wissenschaftlich begründeten Unterschiede hingewiesen. Die populären Symptome des Herzinfarkts, wie starkes Enge- oder Druckgefühl in der Brust mit häufiger Ausstrahlung in den linken Arm, finden sich etwa typischerweise bei Männern. Bei Frauen treten diese seltener auf, außerdem herrschen häufig unspezifische Symptome vor.