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08.07.2019

Präventionsbericht Kinder profitieren, bei Erwachsenen muss mehr passieren

Berlin (pag) – Der erste Bericht der Nationalen Präventionskonferenz (NPK) ist erschienen. Projekte für Kinder werden darin meist positiv bewertet, bei den Erwachsenen wird Nachholbedarf konstatiert. Doch der Bericht selbst ist nicht unumstritten.

Im Bericht werden Online-Erhebungen, Fallbeispiele und Daten aus den Bundesländern sowie des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen ausgewertet. Ein Fazit lautet, dass die Projekte zu gesunder Ernährung, mehr Bewegung und Stressbewältigung vor allem Kinder in Kitas und Schulen erreichen. Bei Erwachsenen müsse bei Übergewicht, Bewegungsmangel, psychosozialer Belastung und Suchtmitteln mehr getan werden. Empfohlen werden eine flächendeckende gesunde Gemeinschaftsverpflegung und niedrigschwellige Bewegungsangebote in Vereinen, Betrieben und Kommunen.

Der Bericht beschreibt die Leistungen, die die an der NPK beteiligten Institutionen zur Prävention und Gesundheitsförderung erbringen– darunter Bund, Länder und Kommunen. Die Konferenz hat 2015 ihre Arbeit aufgenommen. Getragen wird sie von der gesetzlichen Kranken-, Unfall und Rentenversicherung, der sozialen Pflegeversicherung sowie der privaten Krankenversicherung.

Die Grünen-Gesundheitspolitikerin Dr. Kirsten Kappert-Gonther kritisiert eine „Projektitis“. Nach wie vor werde die kassenübergreifende Leistungserbringung verweigert. Zudem seien Gesundheitsämter, Vertreter von Kitas, Schulen oder Pflegeeinrichtungen nicht für den Bericht befragt worden.
Auch Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbandes und derzeit Federführer der NPK für die GKV-Verbände, bewertet den Bericht zurückhaltend: „Im Fokus steht das Jahr 2017 mit einem sehr begrenzten Blick auf einige wenige Präventionsausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung“. Er appelliert an die Beteiligten, gemeinsame Ziele zu verfolgen. Jeder müsse seinen Anteil beitragen.