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29.07.2020

Krankenhausversorgung kkvd gegen ungeregelten Strukturwandel

Berlin (pag) – Die Coronakrise war ein Stresstest für die deutsche Krankenhauslandschaft. Der Katholische Krankenhausverband Deutschlands (kkvd) zieht eine Zwischenbilanz – und will an der bewährten Versorgungsstruktur festhalten.

Geht es nach dem kkvd, war die dezentrale Krankenhausstruktur einer der entscheidenden Gründe, weshalb Deutschland die erste Pandemiewelle im Frühjahr vergleichsweise gut überstanden hat. „Die in der Vergangenheit gerne gescholtene, dichte, dezentrale und wohnortnahe Krankenhausstruktur in Deutschland hat einen wichtigen Beitrag geleistet“, heißt es in einem Positionspapier des Verbandes zu den Lehren aus der Pandemie. Kleinere Häuser hätten als Absicherung für Maximalversorger bereit gestanden und die großen zudem durch die Behandlung milderer Covid-19-Verläufe entlastet.

Der kkvd spricht sich infolge dessen gegen einen „ungeregelten Strukturwandel in der deutschen Krankenhauslandschaft“ aus, der einen Abbau von Klinikkapazitäten ohne Plan und Ziel über Wettbewerbsdruck fördere, und plädiert für moderate Veränderungen. Statt auf Großkliniken setzen die katholischen Krankenhäuser darauf, „die vorhandene und bewährte Dezentralität der Strukturen gegebenenfalls mit unterschiedlichen Schwerpunkten im Rahmen eines am regionalen Versorgungsbedarf ausgerichteten, vernetzten Systems intelligent weiterzuentwickeln.“

Darüber hinaus fordert kkvd-Geschäftsführerin Bernadette Rümmelin einen neuen Finanzierungsmechanismus, um die Krankenhausversorgung auch in zukünftigen Krisen sicherzustellen. Das DRG-System rege Krankenhäuser dazu an, sich vermehrt auf hoch bewertete, spezialisierte Leistungen statt auf die Vorhaltung von Leistungen zur Grund- und Regelversorgung zu fokussieren, heißt es im Positionspapier. Letztere müssten daher über Pauschalen sichergestellt werden.

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