AMNOGKontroverse um IQWiG-Methodik
Köln (pag) – Werden die erwarteten Effektgrößen für die Zusatznutzen-Ausmaße tatsächlich in den meisten Fällen erreicht? Das untersucht das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in einem Arbeitspapier anhand von mehr als 1.000 Ergebnissen aus gut zehn Jahren. Der Verband forschender Arzneimittelhersteller (vfa) meldet Kritik an.
Bei der Nutzenbewertung neuer Arzneimittel im Rahmen des AMNOG-Verfahrens muss das Ausmaß des Zusatznutzens quantifiziert werden. Das IQWiG hat die Methodik zur Ausmaßbestimmung für relative Effektmaße 2011 mit der ersten Dossierbewertung publiziert und dann in seine Allgemeinen Methoden übernommen.
In einem Arbeitspapier „Ausmaßmethodik Zusatznutzen – Empirie aus Dossierbewertungen“ hat das Institut jetzt untersucht, inwieweit Effektgrößen, die für ein bestimmtes Ausmaß mindestens vorliegen sollten, bei der Anwendung der Methodik tatsächlich erreicht werden. Das Ergebnis fassen die Wissenschaftler wie folgt zusammen: „In der Mehrzahl der Endpunktkategorien erreichen die tatsächlichen Effektgrößen mindestens die gewünschten Effekte“. Es gebe auch Abweichungen.
Das Arbeitspapier hat das Ziel, Erwartungen und Wirklichkeit der Ausmaßbestimmung nach mehr als zehn Jahren Früher Nutzenbewertung auf einer breiten Datenbasis zu beschreiben. Ob diese Ergebnisse in eine Überarbeitung der Methodik münden sollten, wird das IQWiG nach eigenen Angaben in der nächsten Zeit prüfen. „Aus den vorliegenden Ergebnissen wird allerdings deutlich, dass sich eine mögliche Anpassung auf die höchsten Ausmaßkategorien fokussieren sollte“, heißt es in einer Mitteilung.