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10.09.2024

Nationale KrebspräventionswocheKrankheitsvorbeugung mit wenigen Schritten

Berlin/Bonn (pag) – Tägliche Bewegung kann das Risiko an Krebs zu erkranken um 20 bis 30 Prozent reduzieren. Das gelte insbesondere für häufige onkologischer Erkrankungen wie Brust- oder Darmkrebs, betonen das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ), die Deutsche Krebshilfe und die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) anlässlich der nationalen Krebspräventionswoche.

Und doch bewegten sich viele Menschen zu wenig. Mit drastischen Folgen für die Gesundheit. Etwa sechs Prozent der Krebsneuerkrankungen gingen auf das Konto von Bewegungsmangel. „Jeder sollte wissen, dass man mit wortwörtlich wenigen Schritten einen Unterschied machen kann“, sagt Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung. Ihr Haus setze mit der Nationalen Dekade gegen Krebs auf die Stärkung der Forschung und Prävention.

Es gehe dabei nicht um Leistungssport, erklärt der DKFZ-Vorstandsvorsitzende Prof. Michael Baumann. Denn bereits Alltagsbewegungen wie spazieren gehen oder Treppen steigen wirkten gesundheitsfördernd. Kurze Aktivität sei keiner stets vorzuziehen, elementar sei die Regelmäßigkeit. Von der Weltgesundheitsorganisation empfohlen sind derzeit 150 bis 300 Minuten moderate oder 75 bis 150 Minuten intensive Bewegung pro Woche. Umgesetzt werde dies nur von einem Drittel der Frauen und von der Hälfte der Männer.

Eine Forderung der Organisationen: niedrigschwellige Bewegungsangebote. „Beispielsweise sollen Städte und Kommunen den öffentlichen Raum bewegungsförderlich gestalten, etwa mit einem sicheren Fahrradwegenetz und beleuchteten Laufstrecken.“ Eine weitere Stellschraube erkennen sie in Bildungseinrichtungen. Konkret sprechen sich die drei Stakeholder für täglichen unbenoteten Schulsport aus – das vermittle Kindern frühzeitig Spaß an Bewegung.

Prinzipiell übersteige Sport den Gedanken der Prävention. Auch Menschen mit Krebs profitierten von körperlicher Aktivität. „Eine Bewegungstherapie kann Betroffenen während und nach der Krebsbehandlung dabei helfen, die Erkrankung besser zu bewältigen sowie Therapienebenwirkungen wie etwa Fatigue – eine chronische Erschöpfung – abzumildern“, erläutert DKG-Präsident Prof. Michael Ghadimi.

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