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30.07.2021

Behandlungsqualität Krebszentren: länger Überleben bei weniger Kosten

Dresden (pag) – Hohe Qualität in der Krebsbehandlung bringt eine Win-Win-Situation: Krebspatienten leben länger und das bei geringeren Kosten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung von Gesundheitsökonomen und Versorgungsforschern.

Qualitätssicherung in der Krebsmedizin hat den Ruf, aufwendig und teuer zu sein. Eine Kosten-Effektivitäts-Analyse zeigt jetzt erstmals, dass Patienten, die in zertifizierten Krebszentren behandelt werden, nicht nur länger überleben als Patienten in nicht-zertifizierten Kliniken, sondern auch geringere Kosten verursachen – trotz des Mehraufwands. Dies haben Gesundheitsökonomen vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) gemeinsam mit Versorgungsforschern der TU Dresden am Beispiel Darmkrebs ermittelt. Ihre Studie zeigt, dass der mit der Zertifizierung von Krebszentren verknüpfte Aufwand durch die effizientere Versorgung überkompensiert wird: Die Behandlung von Darmkrebspatienten in zertifizierten Zentren ist geeignet, die Prognose zu verbessern, ohne eine zusätzliche wirtschaftliche Belastung für das Gesundheitssystem zu schaffen. „Alle zertifizierten Zentren müssen Qualitätskriterien erfüllen wie etwa die Verpflichtung, nach Leitlinien zu behandeln oder Tumorkonferenzen zu organisieren“, betont Jochen Schmitt von der TU Dresden. Gesundheitsökonom Michael Schlander vom DKFZ unterstreicht, dass allerdings „in den zertifizierten Zentren zusätzliche Kosten für die höhere Qualität der Versorgung anfallen." Das Kosten-Nutzen-Verhältnis der aufwendigeren Versorgung in Zentren sei in Deutschland bislang noch nicht untersucht worden. Die Kosten-Effektivitäts-Analyse in Kooperation mit der TU Dresden und der AOK Plus schließt über 6.000 Patienten mit der Diagnose Darmkrebs zwischen 2008 und 2013 ein.

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