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09.02.2021

Forschung Künstliche Intelligenz soll Krebstherapie schneller und effektiver machen

Aachen (pag) – Neue individuelle Zelltherapien bieten Hoffnung für viele Krebspatienten. Die Behandlung mit den neuen Therapeutika ist jedoch noch kostspielig und langwierig. Das Projekt AIDPATH will den Prozess mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) beschleunigen.

Die Forschenden arbeiten an einer Anlage zur Herstellung von CAR-T-Zellen, die in der Lage sein soll, patientenbezogene Daten und Biomarker per künstlicher Intelligenz in den Therapieprozess zu integrieren. Die Herstellung der CAR-T-Zellen soll dann patientennah direkt im Krankenhaus erfolgen. „So kann es zukünftig gelingen, Menschen mit Krebserkrankungen deutlich schneller eine auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Behandlung zur Verfügung zu stellen“, teilt das beteiligte Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie (IPT) in Aachen mit.

Bisher sei die CAR-T-Zelltherapie durch „komplexe Logistikprozesse aus zentralen Produktionsstätten sowie unflexible Herstellungs- und Anwendungsschemata“ sehr zeitintensiv. Zudem sei es noch nicht gelungen, die individuellen Zelleigenschaften des Patienten zu berücksichtigen, sodass der Therapieerfolg nicht immer sichergestellt werden könne.

Mithilfe von KI wollen die Forschenden die individuellen Daten und Biomarker der Patienten in den Therapieprozess einbeziehen. Dadurch sollen optimal angepasste CAR-T-Zellprodukte hergestellt werden, die die veränderten Blutzellen oder den Tumor bekämpfen. „Die CAR-T-Zell-Herstellung erfolgt in einer kompakten Anlage, die von den Medizinern vor Ort in der Klinik betrieben werden kann“, erläutert Projektkoordinator Niels König vom Fraunhofer IPT. „Dadurch können personalisierte Behandlungen direkt am Behandlungsort ermöglicht werden.“ Die KI soll auch bei Produktions- und Logistikprozessen eingesetzt werden, um Herstellungszeiten zu verkürzen und Kosten zu reduzieren.

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