Gemeinsamer BundesausschussLiteraturrecherche für DMP Adipositas
Berlin (pag) - Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) bringt das DMP Adipositas auf den Weg. Außerdem soll geprüft werden, ob die Systemische Therapie auch bei Kindern und Jugendlichen angewandt werden kann.
Von Fachgesellschaften und der Politik sei der G-BA dazu gedrängt worden, eine Überprüfung des Nutzens der Systemischen Therapie bei Minderjährigen einzuleiten, sagt Dr. Monika Lelgemann, unparteiisches G-BA-Mitglied, auf der jüngsten Sitzung des Gremiums. Ob die Erkenntnisse zu den Erwachsenen auch auf Kinder übertragbar seien, müsse genau geprüft werden. Das Verfahren bezeichnet Lelgemann als völlig ergebnisoffen. Die Systemische Therapie ist seit 2020 Bestandteil der Psychotherapie-Richtlinie und bei Erwachsenen somit auf Kassenkosten anwendbar.
Mit einer Literaturrecherche hat der Gemeinsame Bundesausschuss außerdem das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen beauftragt. Das Institut soll bis zum kommenden Jahr die medizinischen Leitlinien zur Diagnostik und Behandlung von Adipositas bei Erwachsenen und Kindern zusammentragen und bewerten. Darauf aufbauend sollen anschließend die Anforderungen an das neue DMP festgelegt werden. Bis zum 31. Juli 2023 will der GBA diese laut einer Pressemitteilung beschließen.
„Mit der Entwicklung eines DMP Adipositas ist zu Recht die Erwartung verknüpft, dass sich damit die derzeitigen Versorgungsangebote für Patientinnen und Patienten verbessern“, sagt Karin Maag, unparteiisches Mitglied des GBA und Vorsitzende des Unterausschusses. Ein wichtiger Teil des DMP Adipositas werden sicher Schulungsangebote sein, so Maag. „Denn ganz wesentlich für den individuellen Behandlungserfolg ist es, über die Erkrankung und die relevanten Einflussfaktoren – wie beispielsweise Ernährung, Bewegung, Schlafstörungen und Stress – Bescheid zu wissen.“ Das DMP solle außerdem helfen, gesundheitsförderliches Verhalten altersspezifisch zu unterstützen. Unnötige Komplikationen und Folgeerkrankungen sollen möglichst vermieden werden.