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26.09.2019

Digitalisierung Ludewig: „Weil die Welt nicht auf uns wartet“

Berlin (pag) – Die Digitalisierung wird dabei helfen, die Versorgung dramatisch zu verbessern. Davon ist Dr. Gottfried Ludewig, Digitalisierungschef im Bundesgesundheitsministerium (BMG), überzeugt. Bei einem Kongress der Barmer erläutert er die Strategie des Ministeriums.

Stichwort elektronisches Rezept (e-Rezept): Ludewig sieht darin die Chance, zum ersten Mal Fehlmedikationen anzugehen. In vielen europäischen Ländern funktioniere das e-Rezept bereits. „Wir wollen starten“, verkündet der BMG-Abteilungsleiter, stellt aber auch klar, dass nicht gleich am ersten Tag ein „Deutschland-Rezept“ eingeführt werde: „Wir öffnen den Rahmen und dann dürfen sich in Deutschland verschiedene Modelle ausprobieren.“ Nach einer Prüfung durch die gematik werde dann ein Standard eingeführt.
Für den Politiker bietet die Digitalisierung die Chance, „die Gesundheitsversorgung deutlich qualitativ zu verbessern“. Kleine Bereiche – wie etwa die Sensorik – zeigten das Potenzial: Die Mortalitätsrate könne von 11 auf acht Prozent gesenkt werden, wenn „simple Vitalwerte“ von Patienten zu Hause gemessen und die Betroffenen bei Veränderungen zum Arzt bestellt werden. „Da geht es am Ende um die Frage: Überleben oder nicht Überleben.“ Digitalisierung werde dabei helfen, „die Gesundheitsversorgung in diesem Land dramatisch besser zu machen“. Darum treibe das BMG das Thema so voran – und „weil die Welt nicht auf uns wartet“.
Bei der Umsetzung will Ludewig klare Verantwortlichkeiten und einen agilen Prozess, der in kleinen Schritten vorangetrieben wird. Standardisierung und der Nutzen für den Versicherten müssten in den Mittelpunkt rückten. Außerdem beschäftigt sich das BMG mit der Datensicherheit und offenen Schnittstellen: „Der Datenfluss im System muss anders motiviert werden“. Auch bei der Künstlichen Intelligenz sei das BMG dabei, konkrete Beispiele voranzubringen, bei denen „der Mehrwert der Versicherten im Mittelpunkt steht“.

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