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05.01.2018

Barmer Report Massiver Anstieg bei Heil- und Hilfsmittelausgaben

Berlin (pag) – Die Kosten für Heil- und Hilfsmittel sind massiv gestiegen. Allein bei der Barmer haben die Gesamtausgaben im Jahr 2016 erstmals die Schwelle von einer Milliarde Euro überschritten. Das geht aus dem aktuellen Heil- und Hilfsmittelreport 2017 der Kasse hervor. Demnach stiegen allein die Ausgaben für Hilfsmittel um rund neun Prozent. Das entspricht einem Zuwachs von etwa 84 Millionen Euro.

Ähnlich stellt sich die Situation bei den Ausgaben für Heilmittel dar. Sie stiegen im Vergleich zum Vorjahr um etwa drei Prozent, was einem Plus von rund 26 Millionen Euro entspricht. Die Anzahl der Versicherten, die Heil- und Hilfsmittel erhielten, blieb im selben Zeitraum jedoch nahezu identisch. Der Barmer zufolge haben seit dem Jahr 2013 die Kosten für Heilmittel mittlerweile um 19 und die Ausgaben für Hilfsmittel um 18 Prozent zugelegt. Der Vorstandsvorsitzende der Kasse, Prof. Christoph Straub, betont, dass allein die medizinische Notwendigkeit und nicht regionale Besonderheiten deren Verordnung bestimmen sollten. Dem Report zufolge bestehen etwa bei den Physiotherapie-Ausgaben pro Versicherten zwischen den Bundesländern große Unterschiede. Die Spannbreite reicht 2016 von 50 Euro in Bremen bis zu 81 Euro in Sachsen und rund 82 Euro in Berlin.
Die Kassenanalyse zeigt außerdem ein deutliches Gefälle bei den Geschlechtern auf: Frauen erhalten häufiger als Männer Hilfsmittel (29 gegenüber 22 Prozent), bei den Heilmitteln ist der Unterschied noch größer. 26 Prozent der Frauen, aber nur 17 Prozent der Männer bekommen eine Verordnung.

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