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05.06.2024

WHO-KonferenzMedikamentenversorgung zur Tuberkulose-Behandlung sicherstellen

Berlin (pag) – Hochrangige Vertreter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Experten-Delegationen aus rund 25 Ländern Europas beraten derzeit über einen besseren Medikamentenzugang bei Tuberkulose in der Europa-Region. „Wir werden uns dafür einsetzen, dass notwendige Medikamente zukünftig schneller und flächendeckend zur Verfügung stehen“, sagt Prof. Torsten Bauer, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin.

Bauer gehört zusammen mit Dr. Ralf Otto-Knapp vom Deutschen Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose zur deutschen Delegation bei diesem WHO-Treffen. „Die multiresistente Tuberkulose ist kein nationales Problem, deshalb brauchen wir jetzt europäische Lösungen“, fordert Otto-Knapp. Man sollte nicht ohne einen klaren Fahrplan auseinandergehen.

Den beiden Experten zufolge sind derzeit auch in Deutschland nicht alle Medikamente zur Behandlung einer multiresistenten Tuberkulose uneingeschränkt und schnell erhältlich. Dabei müsse es bei der Behandlung schnell gehen: Eine zu spät begonnene Tuberkulose-Therapie könne im schlechtesten Fall zum Tode führen. Auch die Weiterverbreitung werde durch eine schnelle und effektive Behandlung verhindert.
 

Eine multiresistente Tuberkulose wird durch Erreger ausgelöst, die gegen zwei oder mehr Arzneimittel zur Tuberkulose-Behandlung resistent sind. Abhängig von der Komplexität dieser bakteriellen Lungenerkrankung kann eine Tuberkulose-Therapie mehr als 20 Monate dauern. „Seit Kurzem wird eine neue Medikamentenkombination empfohlen, die es ermöglicht, resistente Tuberkulose in sechs Monaten zu behandeln – und das mit weniger Nebenwirkungen“, sagt Otto-Knapp. Die Krankenkassen würden aber noch nicht gesichert die Finanzierung der Therapie übernehmen. „Auch das muss sich jetzt dringend klären“, sind sich Bauer und Otto-Knapp einig.  
  

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