ArzneimitteltherapiesicherheitMehr Digitalisierung beim Thema AMTS
Berlin (pag) – Der sechste Aktionsplan Arzneimitteltherapiesicherheit steht mit neuen inhaltlichen Schwerpunkten eigentlich in den Startlöchern. Das Ampel-Aus bringt allerdings auch Unsicherheiten.
Der sechste Aktionsplan zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) wird sich auf das Thema Digitalisierung fokussieren. Der elektronischen Patientenakte, dem elektronischen Medikationsplan und dem elektronischen Rezept kommt künftig eine zentrale Rolle für die AMTS zu. Das teilt Prof. Petra Thürmann, die Präsidentin des 6. Deutschen Kongresses für Patientensicherheit bei medikamentöser Therapie, auf diesem mit. Man habe sich intensiv mit Chancen und Herausforderungen durch die neuen digitalen Anwendungen beschäftigt. „Das sind etwas andere Fragen, als wir sie uns bisher gestellt haben“, sagte sie. Vor allem die bald kommende große Menge neuer Gesundheitsdaten wolle man intensiver nutzen. Etwa Wechselwirkungen zwischen Medikamenten ließen sich so besser beobachten. Aus ihrer Sicht sei der Plan für die Jahre 2025 bis 2029 so gut wie fertig, um voraussichtlich Anfang 2025 veröffentlicht zu werden. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) müsse nur noch sein Okay geben.
„Zumindest nach aktuellem Stand können wir als BMG sagen, dass wir den nächsten Aktionsplan finanzieren werden“, kommentiert der Leiter der Abteilung Arzneimittel, Medizinprodukte und Biotechnologie im BMG, Thomas Müller, auf dem Kongress Ende Oktober. Zwar gebe es noch keinen Haushalt, er sehe aber keine Hinweise darauf, dass der Plan „herausgekickt“ werde. Die Lage könnte aber doch komplizierter werden, denn seit Müllers Aussagen ist die Ampel-Koalition zerbrochen – ein Haushalt ist weiterhin nicht verabschiedet. Ein Sprecher des BMG teilt auf Anfrage der Presseagentur Gesundheit mit, dass der Plan derzeit von der Koordinierungsgruppe AMTS erarbeitet werde. „Dies wird nach derzeitigem Stand in den ersten Monaten des Jahres 2025 noch andauern, gefolgt von weiteren Abstimmungsprozessen im Bundesministerium für Gesundheit und mit den Fachkreisen.“ Einen gesetzten Termin für die Veröffentlichung gebe es nicht, so das BMG.