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24.05.2018

Reha-Leistungen Mehr Geld für medizinische Rehabilitation gefordert

Berlin (pag) – Das aktuelle Vergütungsniveau von Rehabilitationsleistungen liegt deutlich unter dem, was zur Erfüllung der Strukturanforderungen der Krankenkassen notwendig ist. Das ist das Ergebnis eines Gutachtens der Arbeitsgemeinschaft Medizinische Rehabilitation SGB IX (AG MedReha). Gefordert wird eine ausreichende Vergütung durch die Kassen.

Überprüft wurde im aktuellen Gutachten „Was kostet die Rehabilitationsleistung?“, welche Vergütungssätze notwendig sind, um die strukturellen und qualitativen Vorgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für Rehabilitationsleistungen zu erfüllen. Exemplarisch wurden die Tagessätze berechnet für die medizinische Rehabilitation orthopädischer, kardiologischer und geriatrischer Patienten. Ergebnis: Die heute im Markt realisierbaren Vergütungssätze im Bereich der GKV lägen bis zu 30 Prozent unter den im Gutachten ermittelten Werten, heißt es. Die in der AG MedReha vertretenen Leistungserbringerverbände beklagen vor diesem Hintergrund eine chronische Unterversorgung und ein Austrocknen der medizinischen Reha. Sie fordern die Träger der GKV zur Änderung ihrer Vergütungspraxis auf.
Im Gegensatz zu Krankenhäusern müssten Rehabilitationseinrichtungen sämtliche Kosten aus dem Vergütungssatz refinanzieren. Nur wenn die Leistungserlöse die tatsächlichen Personal-, Sach- und Investitionskosten abdeckten, könnten die Rehabilitationskliniken langfristig ihre Aufgaben erfüllen und so den Rechtsanspruch der Versicherten auf medizinische Rehabilitation flächendeckend sichern. Es bedürfe einer zügigen Anpassung der Vergütungssätze, um die notwendige Versorgungsstruktur langfristig und in der geforderten Qualität zu sichern, so die AG MedReha.

Unterdessen teilt die Bundesregierung in einer Antwort (19/2041) auf eine kleine Anfrage der Grünen-Fraktion (19/1789) im Bundestag mit, dass eine medizinische Rehabilitationsmaßnahme die Chance der Teilnehmenden deutlich erhöht, im Anschluss wieder ins Erwerbsleben einsteigen zu können. Zahlen für die Jahre 2013 bis 2015 würden belegen, dass nur 15 Prozent der Personen nach einer medizinischen Rehabilitation aus dem Erwerbsleben ausscheiden. 84 Prozent seien dagegen innerhalb der ersten 24 Monate nach Ende der Reha-Maßnahme wieder erwerbstätig, heißt es in der Antwort.

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