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01.11.2021

OrganspendeMehr Rückendeckung für Transplantationsbeauftragte

Frankfurt/Main (pag) – Corona hat die Umsetzung der Maßnahmen zur Steigerung der Organspendezahlen gebremst. Auf der Jahrestagung der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) wird an die Klinikleitungen appelliert, die Arbeit der Transplantationsbeauftragten zu unterstützen.

„Auch hier bei uns konnten aufgrund der außergewöhnlichen Belastungen in den Kliniken im Zuge der Coronavirus-Pandemie die durch die Gesetzgebung vorgegebenen Rahmenbedingungen und die begleitenden Maßnahmen aus dem Initiativplan nicht in dem gewünschten Maße umgesetzt werden. Somit ist die angestrebte Steigerung der Organspende zunächst noch ausgeblieben“, sagt der Medizinische Vorstand der DSO, Dr. Axel Rahmel. Im Vergleich mit 2020 stagnieren die Zahlen 2021: Bis Ende September werden 696 postmortale Organspender und 2.182 gespendete Organe gezählt. Im Vergleichszeitraum 2020 waren es 707 Organspender und 2.301 gespendete Organe.

Viele der 2019 geschaffenen gesetzlichen Neuerungen, mit denen die Spendenbereitschaft erhöht werden soll, betreffen die Transplantationsbeauftragten in den Entnahmekrankenhäusern. „Klinikleitungen müssen in die Pflicht genommen werden und dafür sorgen, dass die im Gesetz verankerte Freistellung nicht nur auf Nachfrage der DSO bejaht, sondern auch wirklich gelebt wird“, sagt Dr. Kati Jordan, Transplantationsbeauftragte im Auguste-Viktoria-Klinikum in Berlin. Covid-19, so die Ärztin, habe einiges an Initiativen ausgebremst. Thomas Biet, Kaufmännischer Vorstand der DSO, betont, dass auch die gesellschaftliche Verankerung der Organspende wichtig sei. Im März 2022 tritt das Gesetz zur Stärkung der Entscheidungsbereitschaft bei der Organspende in Kraft. Auch hier werde die Umsetzung mitentscheiden, wie die Bevölkerung die Informationsangebote annimmt und die Entscheidung für oder gegen Organspende im neuen Online-Organspenderegister dokumentiert.

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