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24.08.2022

Studie Menschen mit Sehproblemen haben häufiger ein niedriges Einkommen

München (pag) – In einer aktuellen Studie wird Erblindung als schwerwiegendster Sinnesverlust bewertet. Jeder zehnte Befragte fürchtet Blindheit mehr als einen schweren Schlaganfall, eine Krebserkrankung oder Demenz. Einkommen und Bildungsstand spielen dabei eine wichtige Rolle. Menschen mit niedrigem Einkommen und Bildungsstand geben häufiger an, Sehprobleme zu haben.

In der bevölkerungsrepräsentativen Telefonbefragung mit 10.869 Teilnehmenden im Alter von über 40 Jahren geben fast 70 Prozent der Befragten Blindheit als den meistgefürchteten Sinnesverlust an. Vor allem ältere, männliche Personen, die in kleineren oder in Single-Haushalten leben, haben mehr Angst zu erblinden. Ebenso jene mit geringerem Haushaltseinkommen und niedrigem Bildungsabschluss wie Volks- oder Hauptschule sowie Nicht-Berufstätige.

Die Befragung zeigt auch, dass Menschen mit niedrigerem Einkommen häufiger Sehprobleme haben: So geben zwei Prozent der Befragten mit einem Einkommen von rund 3.500 Euro im Monat an, Sehprobleme zu haben. Bei Personen mit einem monatlichen Einkommen unter 1.500 Euro waren es hingegen fast acht Prozent. „Diese Ergebnisse spiegeln unter anderem wider, dass gerade Menschen mit Sehproblemen und Seheinschränkungen erheblichen Unterstützungsbedarf haben – finanziell und auch bei der Bewältigung des Alltags“, sagt Studienkoordinator Prof. Robert Finger von der Universitätsaugenklinik Bonn. Befragte, die nicht über die potenziell benötigten Ressourcen verfügen, fürchteten Sehverlust und Blindheit sowie den damit einhergehenden Verlust von Unabhängigkeit und Selbständigkeit häufiger.

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