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16.06.2021

DAKMilliardenloch in der GKV

Hamburg (pag) – Der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) droht in den kommenden Jahren ein Milliarden-Defizit, das sich auch auf den Zusatzbeitrag auswirken wird. Das geht aus einer Studie hervor, die das IGES Institut im Auftrag der DAK Gesundheit durchgeführt hat.

Im kommenden Jahr steigt das Minus bereits auf 15,6 Milliarden Euro und wird bis 2025 auf 27,3 Milliarden ansteigen. Diese Finanzlücke „bedroht die Handlungsfähigkeit der gesetzlichen Krankenversicherung“, sagt Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit, bei der Vorstellung der Ergebnisse (NUR OPG: am 14. Juni). Wenn der Bundeszuschuss den Finanzbedarf der Kassen komplett decken solle, würden nächstes Jahr 30 Milliarden Euro benötigt.

Das Milliarden-Defizit wird sich den IGES-Forschern zufolge auch auf den Zusatzbeitrag auswirken. Kommendes Jahr sei dieser durch den aktuellen Bundeszuschuss noch auf 1,3 Prozent gedeckelt, obwohl er rechnerisch eigentlich bei 2,29 Prozent liegen würde. Wird nicht gegengesteuert, steige er 2023 auf 2,49 Prozent. „Das wäre der größte Anstieg des Zusatzbeitrags in der Geschichte der GKV in einem Jahr“, so Storm. In vier Jahren würde er dann bei 2,87 Prozent liegen. Für Storm zeigt das „enormen Handlungsbedarf“.

Das Defizit entstehe, da in den vergangenen 11 Jahren die Ausgaben durchschnittlich um 4,1 Prozent gestiegen sind, die beitragspflichtigen Einnahmen jedoch nur um 3,5 Prozent. Dr. Martin Albrecht, Geschäftsführer des IGES Instituts, prognostiziert: „Diese Lücke droht sich auszuweiten in den nächsten Jahren.“ Weitere Gründe seien kostenintensive Gesetzgebung, Auswirkungen der Corona-Pandemie, medizinisch-technischer Fortschritt und demografischer Wandel.

Die DAK fordert, den Finanzbedarf durch eine schrittweise Anhebung der Steuerfinanzierung für versicherungsfremde Leistungen zu decken. Dazu gehören: Beitragsfreiheit für Kinder oder Ehepartner, Familiengeldleistungen, Betriebliche Gesundheitsförderung sowie Unterstützung einkommensschwacher Gruppen. Die Kassen geben 41,3 Milliarden Euro jährlich dafür aus, der Bund beteiligt sich mit 14,5 Milliarden. Schießt der Bund die fehlenden 26,6 Milliarden Euro zu, so die Prognose von IGES, würde damit das erwartete Defizit für das Jahr 2025 ungefähr abgedeckt.

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