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10.07.2019

Lungenkrebs Molekulare Diagnostik auf dem Vormarsch

Berlin/Bonn (pag) – Die Deutsche Krebshilfe stellt die „europaweit größte Kooperationsplattform“ zur molekularen Diagnostik und Therapie auf ihrer Jahrespressekonferenz vor. Das immer bessere Verständnis der Biologie von Lungentumoren ermögliche die Entwicklung wirksamerer sowie den Einsatz zielgerichteter Therapien.

Damit Patienten von aktuellen Erkenntnissen und Entwicklungen profitieren können, sei eine präzise Diagnose auf der molekularen Ebene nötig. Das „Nationale Netzwerk genomische Medizin (nNGM) Lungenkrebs“ umfasst 15 universitäre Krebszentren und stellt eine einheitliche molekulare Diagnostik sowie abgestimmte Therapieempfehlungen sicher. Damit ermögliche es eine auf den Patienten zugeschnittene Versorgung.

Für den weiteren Ausbau des nNGM hat die Deutsche Krebshilfe 2018 erneut erhebliche Mittel bereitgestellt. „Das nNGM kann bereits jedem dritten Betroffenen eine neue, maßgeschneiderte Therapie anbieten – Tendenz steigend“, sagt Prof. Jürgen Wolf, Ärztlicher Leiter des Centrums Integrierte Onkologie (CIO) Köln, und ergänzt: „Unser langfristiges Ziel ist eine flächendeckend gute Versorgung aller Lungenkrebspatienten in Deutschland.“ Zu den derzeit bundesweit über 380 regionalen Kooperationspartnern gehören Krankenhäuser, niedergelassene Onkologen und Facharztpraxen. Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe, hält große Stücke auf das Vorhaben: „Es ist ein Projekt, das eine Blaupause sein kann für andere Krebsarten.“

Laut Nettekoven sei die Versorgung krebskranker Menschen in den vergangenen Jahren stetig verbessert worden. Jedoch müsse die strategische Krebsprävention besser strukturiert und vernetzt werden. Zudem sei es ein „brennendes Anliegen“ der Deutschen Krebshilfe, eine Regelfinanzierung der sogenannten psychosozialen Krebsberatungsstellen zu etablieren. „Wir gehen im Moment fest davon aus, dass wir eine Regelfinanzierung im Laufe des Jahres 2020 bekommen werden, eine Gesetzesinitiative ist auf den Weg gebracht“, erklärt Nettekoven.

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