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16.11.2022

Krebskongress Nationales Krebspräventionszentrum in den Startlöchern

Berlin (pag) – Auf dem 35. Deutschen Krebskongress geht es in rund 300 Sitzungen um aktuelle Erkenntnisse aus der Forschung sowie um die nachhaltige Stärkung der Krebsprävention. Hier soll das Nationale Krebspräventionszentrum bald eine zentrale Rolle spielen.

500.000 Menschen erkranken in Deutschland jährlich neu an Krebs, und die Zahlen steigen – Schätzungen zufolge soll es im Jahr 2030 über 625.000 neue Fälle pro Jahr geben. Eine wichtige Rolle spielt neben der ärztlichen Behandlung auch die Prävention: 40 Prozent der Krebsfälle könnten durch Primärprävention verhindert werden, zusammen mit der Früherkennung (Sekundärprävention) sei es sogar möglich, die Krebssterblichkeit um 50 bis 75 Prozent zu reduzieren, sagen Experten.

„Die Krebspräventionsforschung ist in Deutschland und auch weltweit bisher absolut vernachlässigt“, so Prof. Michael Baumann, Vorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums. Um dem entgegenzuwirken, entsteht in Heidelberg das Nationale Krebspräventionszentrum. Hier sollen Wissenschaftler aus unterschiedlichen Fachbereichen zusammenarbeiten und forschen. Zudem soll es eine Präventionsambulanz sowie ein Informationszentrum für die Bevölkerung geben.

Finanziert wird das Zentrum von der Deutschen Krebshilfe. Dazu gehört auch auch ein neues Förderschwerpunktprogramm, die „Cancer Prevention Graduate School“. Hier sollen junge Wissenschaftler ausgebildet und für die Präventionsforschung begeistert werden. Die Schwerpunkte lauten Kommunikation, Public Health und Grundlagenforschung. Auf dieser Basis werden elf innovative Projekte mit insgesamt drei Millionen Euro gefördert, die von Primär- über Sekundär- bis hin zur Tertiärprävention reichen. Zukunftsweisend sei vor allem der multidisziplinäre Ansatz, erläutert Gerd Nettekoven, Vorstand der Deutschen Krebshilfe: „So vernetzt das Programm unterschiedliche wissenschaftliche Disziplinen, die für die Erforschung, aber auch die Umsetzung von Krebsprävention hochrelevant sind.“

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