19. PatientenfürsprechertagNetzwerke bilden, Patientenkontakt suchen
Berlin (pag) – Der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Stefan Schwartze (SPD), will mehr Unterstützung für Ehrenamtliche. Beim Patientenfürsprechertag werden diese geehrt. Eine Veteranin der Patientenvertretung verrät, worauf es ankommt.
„Einheitliche Regelungen, Festlegung der Auswahlkriterien und Förderung der Fort- und Weiterbildung“, fordert der Patientenbeauftragte der alten und nun auch der neuen Regierung deutliche Verbesserungen der Rahmenbedingungen für Patientenfürsprecher. Bei der Eröffnungsrede des Berliner Tags der Patientenfürsprecher betont Schwartze: „Durch den Titel Patientenbeauftragter wird eine riesige Erwartungshaltung erzeugt.“ Er und sein Team könnten aber bei potenziell 80 Millionen Patienten keine persönliche Begleitung leisten. Deswegen habe er große Dankbarkeit für die ehrenamtlichen Patientenfürsprecher, welche die Lotsen und die Unterstützung vor Ort für die einzelnen Betroffenen mit ihren Problemen seien. Er dagegen versuche der Lobbyist beziehungsweise das Sprachrohr der Patienten innerhalb der Gesetzgebung, innerhalb des Bundestags und innerhalb der Regierung zu sein.
Der Patientenfürsprechertag findet seit fast zwei Jahrzehnten statt und ist den unabhängigen Ansprechpartnern gewidmet. Er dient alljährlich als Informations- und Diskussionsforum und würdigt das ehrenamtliche Engagement. „Netzwerke bilden und Kontakt zu den Patienten aufbauen ist entscheidend. Das heißt nicht nur mit dem Telefon oder dem Computer kommunizieren, sondern wirklich hingehen auf die Stationen“, sagt Karin Eisenack, die 20 Jahre lang Patientenfürsprecherin für die Vitos Klinik Gießen-Marburg war und im März den Bundesverdienstorden erhielt. Die Fortbildungen spielten ebenfalls eine entscheidende Rolle. Nicht jeder sei der passende Typ für solchen Kontakt. Schwartze ergänzt: „Die Talente sind unterschiedlich und nicht jeder kann alles.“ Jeder könne aber auf seine Weise einen Beitrag leisten.