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04.02.2020

Onkologie

Neue Initiativen im Kampf gegen den Krebs
 

Am heutigen Dienstag ist Weltkrebstag. Vor einem Jahr startete in Deutschland die Nationale Dekade gegen Krebs auf Initiative des Bundesforschungsministeriums. Vor Journalisten ziehen Ministerin Anja Karliczek (CDU) und ihre Mitstreiter Zwischenbilanz.

Mit bis zu 62 Millionen Euro werden Vergleichs- und Optimierungsstudien gefördert, die Prävention, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen verbessern sollen, sagt Karliczek. Die Nationale Dekade unterstützt derzeit 13 Projekte: Dabei geht es unter anderem um die Erforschung krebsbedingter Erschöpfung, optimierte Früherkennung bei Brustkrebs oder individuell angepasste Bestrahlung bei Prostatakrebs.
Außerdem soll das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) um vier neue Standorte erweitert werden. Die Ausschreibung läuft derzeit, im Sommer wird der Auswahlprozess stattfinden. Weiterhin wurde unter dem Motto „Jeder ist Xperte“ ein großer Online-Dialog durchgeführt: Rund 3.000 Bürger, Ärzte, Forscher und Interessierte haben ihre Meinungen und Anregungen zum Thema Krebsforschung mitgeteilt. Die Ergebnisse werden derzeit ausgewertet.
In den nächsten zehn Jahren werde es in Deutschland eine Zunahme von 500.000 auf 600.000 Krebs-Neuerkrankungen geben, sagt Prof. Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender und Wissenschaftlicher Vorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). Nach heutigem Wissensstand könnten 40 Prozent der Todesfälle durch Krebs mittels Prävention verhindert werden, bei optimierter Früherkennung zukünftig sogar bis zu 70 Prozent.
Um gezieltere Therapien zu entwickeln, brauche es eine neue Generation von Wissenschaftlern und Ärzten, meint Prof. Michael Hallek, Mitglied des Beirats der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO). „Die Patienten sollen möglichst rasch von den medizinischen Innovationen profitieren können. Dies kann gelingen, wenn alle gut vernetzt miteinander kooperieren, die Hausärzte, die niedergelassenen Onkologen, das wohnortnahe Krankenhaus und die Universitätsmedizin“, sagt er. Ziel sei die Etablierung einer wohnortnahen, Wissen-generierenden Versorgung von Krebspatienten.