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17.01.2019

Ausblick 2019 Neue Medikamente können die Versorgung verbessern

Berlin (pag) – 2019 könnten mindestens 30 Medikamente mit neuem Wirkstoff eingeführt werden. Das schätzt der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa).

Rund ein Drittel der neuen Medikamente wird gegen eine Krebserkrankung gerichtet sein. Bis zu vier Medikamente könnten gegen Lungenkrebs herauskommen, der im fortgeschrittenen Stadium bislang schwer behandelbar sei, heißt es vom vfa. Weitere Medikamente im Zulassungsverfahren richten sich gegen bestimmte Leukämien und Formen des Lymphknotenkrebs, gegen Brust-, Eierstock- und Prostatakrebs sowie gegen das kutane Plattenepithelkarzinom – eine Form von Hautkrebs.

Zudem gebe es eine weitere Neuerung: „Dass erstmals in der EU für ein Krebsmedikament ein gen- statt organbezogenes Anwendungsgebiet festgelegt werden könnte, zeigt den Erkenntnisfortschritt der Krebsforschung auf molekularer Ebene“, erklärt vfa-Hauptgeschäftsführerin Birgit Fischer. Neue Behandlungsmöglichkeiten könnten dann schneller als früher viele Patienten erreichen. In den letzten Jahren kamen verstärkt immunonkologische Medikamente heraus, die körpereigene Immunzellen gegen die Tumorzellen mobilisieren, wie der vfa informiert. Auch 2019 könnte ein Medikament dieser Art dazukommen. Ansonsten könnten vor allem Medikamente die Versorgung erreichen, die direkt die Tumorzellen angreifen. Sie blockieren dazu beispielsweise die intrazelluläre Signalübertragung oder stören die DNA-Reparatur. Anders als Immunonkologika werden sie meist chemisch-synthetisch hergestellt.

2019 dürften rund ein Drittel der neuen Medikamente Orphan Drugs für Menschen mit seltenen Erkrankungen sein. Erwartet werde unter anderem eine Gentherapie gegen die Lebersche Amaurose und die Retinitis pigmentosa – zwei angeborene Krankheiten, die unbehandelt zur Erblindung führen können. Auch mehrere Medikamente gegen seltene Krebsarten wie das kutane T-Zell-Lymphom sind Orphan Drugs.