Direkt zu:

11.02.2021

Arzneimitteltherapiesicherheit
 
Neuer Plan veröffentlicht

Berlin (pag) – Die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) soll in Deutschland weiter verbessert werden. Das Bundesgesundheitsministerium hat daher einen Aktionsplan für die Jahre 2021 bis 2024 veröffentlicht.

Dieser Plan war zuvor vom Kabinett beschlossen worden. Es handelt sich dabei nicht um den ersten Plan, sondern vielmehr um eine Fortschreibung vorheriger Versionen. Der erste Sicherheitsplan wurde 2008 formuliert.

Die Bundesärztekammer und die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft begrüßen die Initiative in einer gemeinsamen Stellungnahme. Darin heißt es, dass die Verbesserung der AMTS eine „gesamtgesellschaftliche Aufgabe“ sei.

Im aktuellen Plan wird die Notwendigkeit betont, dass alle Beteiligten wie Ärzte, Pflegekräfte und Apotheker zusammenarbeiten. Ferner heißt es, die AMTS sei als Teil der Qualitätssicherung prozessorientiert zu betrachten. Es müssten geeignete Qualitätsindikatoren zur Messung in der Routineversorgung definiert werden. Die Digitalisierung im Gesundheitswesen könne ein wichtiges Instrument zur Verbesserung der Sicherheit darstellen, jedoch könnten im Rahmen von Digitalisierung auch neue Risiken auftreten. „Für die Konzeption und Bewertung von E-Health-Anwendungen ist daher die Gewährleistung von AMTS ein zentrales Kriterium.“

Der Plan definiert mehrere konkrete Themenfelder. Dazu gehört unter anderem: Sensibilisierung von Patientinnen und Patienten, Ärztinnen und Ärzten, Apothekerinnen und Apothekern, Hebammen und Entbindungspflegern, Pflegenden und der Öffentlichkeit für vermeidbare Risiken der Arzneimitteltherapie. Weitere Felder sind die Verbesserung der Informationen über Arzneimittel sowie die Dokumentation der Arzneimitteltherapie und Messung der AMTS.

Laut Plan sind in Deutschland unerwünschte Arzneimittelwirkungen mit einem Anteil von durchschnittlich 6,5 Prozent ein relevanter Grund für Vorstellungen in der Krankenhausnotaufnahme und führen häufig zu stationären Aufnahmen. Gesundheitsökonomischer Schätzungen zufolge liegen die durch Medikationsfehler verursachten Behandlungskosten in Deutschland jährlich zwischen etwa 800 Millionen und 1,2 Milliarden Euro.

Verwandte Artikel