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09.09.2020

Osteoporose
 
Neues Aktionsbündnis fordert bessere Versorgung
 

Berlin (pag) – Etwa 6,3 Millionen Menschen leiden hierzulande unter Osteoporose, trotzdem werde die Krankheit zu selten erkannt und therapiert, bemängelt das neugegründete Aktionsbündnis Osteoporose.
 

Die Versorgungsstrukturen für Menschen mit Osteoporose müssen verbessert werden, so die Forderung des Bündnisses. Nur ein Drittel der Betroffenen erhalte im ersten Jahr nach der Diagnose eine medikamentöse Therapie. Sowohl die Verordnung von Medikamenten als auch die Knochendichte-Messungen seien geringer, als bei einer Versorgung gemäß der aktuellen S3-Richtlinie zu erwarten sei. Das im Januar beschlossene Disease-Management-Programm (DMP) sei ein Schritt in die richtige Richtung und müsse rasch implementiert werden, heißt es vom Aktionsbündnis.

Schirmherr Alexander Krauß, Gesundheitspolitiker der CDU, unterstützt die Forderung: „Mit dem derzeitigen Tempo bin ich nicht zufrieden.“ Jetzt seien die Kassenärztlichen Vereinigungen und die Krankenkassen gefordert. Um Aufmerksamkeit für die Erkrankung zu generieren, startet das Bündnis eine deutschlandweite Aufklärungskampagne mit dem Titel „Knochen.Stark.Macher“.

Man unterscheidet zwei Formen der Osteoporose. Bei der primären Osteoporose gibt es keine krankhafte Ursache für die Erkrankung. Sie tritt unter anderem als postmenopausale Osteoporose bei vielen Frauen nach den Wechseljahren oder als Altersosteoporose bei älteren Menschen ab 70 Jahren auf. Die sekundäre Osteoporose bezeichnet den vermehrten Knochenabbau als Folge oder Begleiterscheinung einer anderen Erkrankung oder deren Behandlung. In der Frühphase der Erkrankung ist die Diagnose aufgrund fehlender klarer Symptome häufig schwierig. Mögliche Anzeichen sind Rückenschmerzen, Knochenbrüche ohne erkennbaren Anlass und eine Verringerung der Körpergröße.