UmfrageOrganspende: Mehr Menschen legen sich fest
Köln (pag) – Eine repräsentative Befragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zeigt: Mehr Menschen setzen sich intensiv mit dem Thema Organspende auseinander – und treffen eine persönliche Entscheidung. Aufklärung bleibt dennoch unverzichtbar.
Die öffentliche Debatte der vergangenen Jahre verfängt offenbar bei den Bürgern: Laut BZgA geben 62 Prozent der Befragten an, für sich eine Entscheidung zur Organ- und Gewebespende getroffen zu haben. Bei der vorangegangenen Befragung im Jahr 2018 lag dieser Anteil noch bei 56 Prozent. Ebenfalls erfreulich: 44 Prozent haben ihre Entscheidung laut eigener Auskunft bereits schriftlich festgehalten, etwa in einem Organspendeausweis oder einer Patientenverfügung. 2018 waren es nur 39 Prozent gewesen. Der Anteil derjenigen, die der Organspende positiv gegenüberstehen, ist allerdings im Vergleich zu 2018 leicht rückläufig: Waren es damals 84 Prozent, so sind es heute noch 82 Prozent.
Neben einer höheren Entscheidungsbereitschaft offenbart die Umfrage der BZgA auch einige Wissenslücken in der Bevölkerung: Nur die Hälfte der Befragten weiß etwa von dem Gesetz zur Stärkung der Organspendebereitschaft, das im Januar vom Bundestag verabschiedet wurde und die Organspende ab 1. März 2022 neu regelt – unter anderem mit der Einführung eines Online-Registers, in dem Bürger ihre Entscheidung für oder wider die Organspende festhalten können. Zudem wissen rund 20 Prozent laut BZgA nicht, dass der Hirntod medizinische Voraussetzung für eine Organspende ist. Aufklärung steht daher weiterhin ganz oben auf der Agenda: Mit spezifischen Angeboten soll das Interesse für das Thema Organ- und Gewebespende noch weiter gesteigert werden, kündigt BZgA-Leiterin Prof. Heidrun Thaiss an.