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24.05.2023

DSO-JahresberichtOrganspenden brechen ein

Frankfurt (pag) – Im Jahr 2022 verzeichnet die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) einen „unerwarteten Rückgang“ bei der Zahl der Organspenden und -transplantationen. Große Hoffnung setzt die DSO in das geplante Register, befürchtet aber, dass es aufgrund des Datenschutzes keinen bedeutsamen Effekt haben wird.

Im vergangenen Jahr wurden 2.662 Organe gespendet, ein Rückgang um 8,4 Prozent im Vergleich zu 2021. Die Zahl der postmortalen Organspender ist ebenfalls gesunken, um 6,9 Prozent auf 869 Menschen. Transplantiert wurden 2.795 Organe. Der Bedarf bleibt weiterhin hoch, laut Warteliste werden Stand Dezember 2022 noch 8.826 Organe benötigt.

Laut DSO sind mehrere Faktoren für den Rückgang verantwortlich. Die Pandemie habe sich gleich zweifach bemerkbar gemacht: Zum einen führte sie zu einem Mangel an pflegerischem und ärztlichem Personal. Außerdem war eine SARS-CoV-2-Infektion bis Ende Februar noch ein Ausschlusskriterium für eine Organspende. Das mediane Alter der Organspender ist seit 2007 von 55 auf 61 Jahre angestiegen. Ältere Spender seien stärker von Tumorerkrankungen und anderen Kontraindikationen betroffen. „Der quantitativ bedeutsamste Grund, warum eine Organspende nicht realisiert werden konnte, war allerdings die fehlende Zustimmung“, schreibt die DSO in ihrem Jahresbericht. Von den 2.387 organspendebezogenen Kontakten, die nicht zu einer Organspende führten, scheiterte die Hälfte an einer fehlenden Zustimmung.

Angesichts dieser Erkenntnisse begrüßt die DSO die geplante Einrichtung des Organspenderegisters. „Wenn mehr Menschen ihre selbstbestimmte Entscheidung dokumentieren, lassen sich Ablehnungen aufgrund des unbekannten Willen des Verstorbenen reduzieren.“ Die Beteiligung werde vom unkomplizierten und einfachen Zugang zum Register abhängig sein. Weiter heißt es: „Ob das geplante Online-Organspenderegister, angesichts der weitreichenden datenschutzrechtlichen Anforderungen, diesen niederschwelligen Zugang erlaubt und einen zeitnahen, bedeutsamen Effekt haben wird, erscheint ungewiss.“

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