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20.09.2025

Einigung zwischen Kassen und ÄrztenOW steigt um 2,8 Prozent

Berlin (pag) – Der GKV-Spitzenverband und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) sind sich im dritten Anlauf einig geworden: Der Orientierungswert (OW) steigt zum Jahr 2026 um 2,8 Prozent.

Darauf verständigen sich die Verhandlungspartner beim dritten Treffen im Bewertungsausschuss. Der KBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Andreas Gassen sieht die Verhandlungen im Kontext einer politischen Diskussion, in welcher von vielen Seiten sogar Nullrunden und Spargesetze gefordert wurden. „Insofern ist es ein Erfolg der gemeinsamen Selbstverwaltung, auch wenn das Ergebnis auf beiden Seiten keine Jubelstürme auslöst“, meint er. Für die Praxen werde aber zumindest die Abfederung der inflationären Kostensteigerung gewährleistet. Stefanie Stoff-Ahnis, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des GKV-SV, sieht einen „angemessenen und fairen Anstieg der Honorare in der ambulanten Versorgung“. Es würden sowohl die „aktuelle Ausgabensituation in den Arztpraxen“ als auch die „äußerst angespannte Finanzsituation der Krankenkassen“ berücksichtigt.

Kritik kommt dagegen vom Hausärztinnen- und Hausärzteverband. Dessen Co-Bundesvorsitzender Dr. Markus Beier beklagt auf Nachfrage der Presseagentur Gesundheit „das befürchtete, schlechte Ergebnis“. Er widerspricht Gassen: „Das deckt bei weitem nicht die Kostensteigerungen.“ Beier ist außerdem davon überzeugt, dass sich die Krankenkassen mit diesem Sparkurs ins eigene Fleisch schnitten: „Das Geld, das sie hier sparen, werden sie in der Folge an anderer Stelle doppelt und dreifach zahlen müssen – beispielsweise aufgrund steigender Hospitalisierungen im Zuge wegbrechender ambulanter Versorgungsstrukturen.“

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