VersorgungPatientensicherheit ist das Ziel
Berlin (pag) – „Patientinnen und Patienten haben Anspruch darauf, sicher versorgt zu werden. Sie müssen sich darauf verlassen können, dass ihre Sicherheit bei jedem Schritt des Behandlungsprozesses höchste Priorität hat.“ Das betont der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Stefan Schwartze, bei der Vorstellung des zehnten nationalen Gesundheitsziels Patientensicherheit.
Patientensicherheit sei nicht etwas Nebensächliches oder Zusätzliches. Es sei zentrale Aufgabe, zentraler Grundsatz einer jeden Heilbehandlung, sagt Schwartze. Für das neue Gesundheitsziel haben über 140 Organisationen gemeinsam Ziele und Maßnahmen definiert, um die Patientensicherheit in Deutschland voranzubringen. Schätzungen zufolge liegt das Risiko, als Patient aufgrund eines vermeidbaren medizinischen Fehlers zu sterben, bei eins zu 300. „Ein nationales Gesundheitsziel stellt einen wichtigen Grundkonsens dar, es schafft Leitplanken und bildet die Grundlage dafür, gemeinsam Fortschritte zu erzielen“, sagt Ulrike Elsner, Beauftragte der Gesellschaft für Versicherungswissenschaft und -gestaltung für den Kooperationsverbund gesundheitsziele.de.
Das Gesundheitsziel konzentriert sich auf zwei Kernanliegen: Die Patientensicherheitskultur soll auf allen Ebenen des Gesundheitswesens aktiv gefördert werden. Und: Die Patientensicherheitskompetenz wird bei allen Beteiligten im Gesundheitswesen aktiv ausgebaut. Damit stehen nicht konkrete Themen wie etwa die Prävention von nosokomialen Infektionen, Sturzprophylaxe oder die Vermeidung von Patientenverwechslungen im Fokus. Das Gesundheitsziel setzt vielmehr bei zwei wesentlichen Grundvoraussetzungen für die Verbesserungen von Patientensicherheit an: bei der Frage der Handlungskompetenz der Beteiligten im Gesundheitswesen und bei der Patientensicherheitskultur als Motor für Lernprozesse in Organisationen. Nur wenn beides gegeben sei und ermöglicht werde, könnten konkrete Maßnahmen auch aktiv in der Praxis umgesetzt und am Bedarf orientiert weiterentwickelt werden, heißt es.