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13.08.2018

Umfrage Personalmangel für Deutsche größtes Problem im Gesundheitssystem

Hamburg (pag) – Die Deutschen sehen den Personalmangel als größtes Problem im Gesundheitssystem. Drei von zehn Deutschen rechnen sogar mit keinen Verbesserungen und höheren Kosten in den nächsten zehn Jahren. Das geht aus einer Umfrage des Markt- und Sozialforschungsinstituts Ipsos in 27 Ländern hervor.

Sechs von zehn Deutschen (61 Prozent) sind der Ansicht, dass der Mangel an Gesundheitsfachkräften eines der drei Hauptdefizite im deutschen Gesundheitswesen ist. Nur in Schweden (68 Prozent), Frankreich (67%) und Ungarn (63 Prozent) wird dieses Problem als noch schwerwiegender eingestuft. Rund ein Drittel aller Bundesbürger empfinden außerdem zu lange Wartezeiten (37 Prozent) sowie den hohen bürokratischen Aufwand (32 Prozent) als sehr problematisch.

Zwar schneidet das deutsche Gesundheitssystem bei den Befragten bei der Zufriedenheit mit der medizinischen Versorgung weltweit am besten ab, gleichzeitig bildet Deutschland im Vergleich der 27 Umfrageländer das Schlusslicht, wenn es um den Glauben an positive Veränderungen in den nächsten zehn Jahren geht. Nur wenige Befragte rechnen in diesem Zeitraum mit einem positiven Wandel im Gesundheitswesen. Vor allem bezüglich der Kostenentwicklung sieht man schwarz in Deutschland. Mehr als vier von zehn Befragten (41 Prozent) befürchten, dass sich die Kosten erhöhen werden.

Fast jeder dritte Deutsche glaubt, dass sich die eigene medizinische Versorgung in puncto Qualität (30 Prozent), Verfügbarkeit von Gesundheitsdienstleistern (31 Prozent) und Verfügbarkeit von Behandlungen (29 Prozent) in den nächsten zehn Jahren verschlechtern wird. Rund die Hälfte der Bevölkerung erwartet jedoch, dass der derzeitige Status im Gesundheitswesen gehalten wird. Qualität (54 Prozent) und Kosten (48 Prozent) der medizinischen Versorgung, ebenso wie die Verfügbarkeit von Gesundheitsdienstleistern (56 Prozent) und von Behandlungen (54 Prozent) werden nach ihrer Meinung in etwa gleichbleiben.



Die Ergebnisse stammen aus zwei Umfragen, die über das Ipsos Online Panel System durchgeführt wurden. Die erste Befragung fand vom 20. April bis zum 4. Mai 2018 unter 20.767 Personen in 27 Ländern statt, die zweite vom 25. Mai bis zum 8. Juni unter 23.249 Personen in 28 Ländern. Alle Befragten waren zwischen 16 und 64 Jahren alt, in Kanada und den USA 18 und 64 Jahre.