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26.02.2025

Brennpunkt OnkologiePlato 2: Warten auf das BMG

Berlin (pag) – Update zu Plato 2: Laut Versorgungsforscherin Prof. Monika Klinkhammer-Schalke ist das Konzept fertig, jetzt ist das Bundesgesundheitsministerium (BMG) am Zug, heißt es beim Brennpunkt Onkologie der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG). Das Projekt sieht eine Plattform zur bundesweiten Auswertung von klinischen Krebsregisterdaten für Forschungsfragen und registerbasierte Studien vor.

Im Gesetz zur Zusammenführung von Krebsregisterdaten wird die Zusammenführung der Krebsregisterdaten der Länder in zwei Stufen geregelt: In einer ersten wird der von den Krebsregistern der Länder an das Zentrum für Krebsregisterdaten am Robert Koch-Institut zu übermittelnde Datensatz um klinische Daten, beispielsweise zur Therapie und zum Verlauf von Krebserkrankungen, erweitert. „In einer zweiten Stufe wird bis Ende 2024 ein Konzept zur Schaffung einer Plattform für eine bundesweite anlassbezogene Zusammenführung der gesamten Krebsregisterdaten aus den Ländern entwickelt werden“, so das BMG. Dies umfasse somit auch Daten, die in der ersten Stufe nicht verfügbar sind. Die Plattform soll nicht nur eine bundesweite anlassbezogene Datenzusammenführung und Analyse der Krebsregisterdaten aus den Ländern, sondern auch eine Verknüpfung von Krebsregisterdaten mit anderen Daten ermöglichen. 

Die DKG, die Krebshilfe und die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren haben für Plato 2 sehr viel gekämpft, berichtet Klinkhammer-Schalke, Leiterin des Zentrums für Qualitätssicherung und Versorgungsforschung der Universität Regensburg. Mittlerweile habe bezüglich versorgungnaher Daten ein Umdenken stattgefunden – nicht zuletzt aufgrund der Limitationen von Randomisierten kontrollierten Studien, etwa bei seltenen Erkrankungen oder was den mangelnden Einschluss von älteren, multimorbiden Personen in diese Studien betrifft. Das Konzept für Plato 2 sieht die Gründung eines Kompetenzverbundes vor: Beteiligt werden sollen Experten der verschiedenen Fachgesellschaften, Dateninhaber und Datenhalter, so die Expertin. Ihr Ziel: Anfragen an die Plattform – etwa: wo liegen welche Daten vor, wie sind diese zu beantragen – können schnell in die richtigen Kanäle weitergeleitet werden. Das Konzept liege mittlerweile beim BMG, Klinkhammer-Schalke hofft jetzt auf die rasche Umsetzung einer Machbarkeitsstudie. 

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