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02.08.2023

Lungenkrebs Pneumologen fordern Screening für alle

Berlin (pag) – Anlässlich des Weltlungenkrebstages am 1. August hat die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie (DGP) die Einführung des Lungenkrebs-Screenings für alle Versicherten in Deutschland gefordert. Das Lungenkarzinom sei die Krebserkrankung mit der höchsten Mortalitätsrate, begründet die Fachgesellschaft ihr Drängen auf systematische Früherkennung.

Laut DGP erkranken jährlich rund 50.000 Menschen in Deutschland an Lungenkrebs. Nur zehn bis 20 Prozent der Betroffenen überleben die darauffolgenden fünf Jahre. Deshalb sollte jeder Versicherte im Erwachsenenalter Anspruch auf ein Screening haben, fordert DGP-Vorstandsmitglied Prof. Torsten Bauer. „Die Früherkennung eines Lungenkarzinoms durch die Computertomografie senkt die Sterberate signifikant, erste Studien weisen auf eine mögliche Reduzierung um bis zu 20 Prozent hin.“

Betroffen sind vor allem Raucherinnen und Raucher ab 50 Jahren, aber auch ehemalige Raucher, die lange Zeit zur Zigarette gegriffen haben. Tumore würden oft zu spät erkannt und seien dann schwer zu behandeln. Die Fachgesellschaft arbeite mit Nachdruck daran, dass ein Lungenkrebs-Screening in Deutschland so selbstverständlich werde wie zum Beispiel das Mammografie-Screening zur Brustkrebs-Früherkennung, heißt es in einer Mitteilung der DGP.

Ende Juli hat das zuständige Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz den Entwurf für die nötige Rechtsverordnung veröffentlicht. Der Gemeinsame Bundesausschuss G-BA solle nun schnellstmöglich den Leistungsanspruch der Versicherten definieren dürfen, fordert Bauer: „Die Politik hat das Thema viel zu lange vernachlässigt.“ Die DGP arbeite bereits mit der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie und der Deutschen Röntgengesellschaft an einem Implementierungsplan.