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26.10.2020

Umfrage Privatversicherte in Coronakrise bevorzugt

Berlin (pag) – Ein Drittel der gesetzlich Versicherten erhalten in der Coronapandemie eine Absage ihrer medizinischen Behandlung. Dagegen werden nur bei 14 Prozent der Privatversicherten Leistungen komplett gestrichen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Statista im Auftrag des BKK Dachverbands. Teilgenommen haben 3.000 Personen.

33 Prozent der Kassenpatienten erhalten keine Alternative – wie zum Beispiel die Verschiebung eines Termins. Privatversicherte bekommen dagegen öfter als GKV-Versicherte eine Ersatzversorgung durch einen anderen Behandler (18 Prozent zu 12 Prozent) oder eine andere Art der Leistungserbringung (33 Prozent zu 11 Prozent) – zum Beispiel Videosprechstunde. Diese zahlten damit die „doppelte Zeche“ kritisiert Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbandes: „In diesem Jahr durch den Erhalt einer nur eingeschränkten Gesundheitsversorgung und in den nächsten Jahren durch steigende Beitragssätze. Die stationäre und ambulante Versorgung muss auch in Pandemiezeiten für alle Versicherten in gleichem Maß gewährleistet sein.“

Der PKV-Verband will die Untersuchung nicht bewerten, da ihm keine entsprechenden Daten vorlägen. „Der PKV war es ein großes Anliegen, die medizinische Versorgung auch in der Coronakrise zu sichern, beispielsweise durch unsere zusätzlichen Hygienepauschalen“, sagt ein Sprecher des Verbands. „Hinzu kommt die unbürokratisch mögliche Nutzung von Videosprechstunden, bei denen sich die Offenheit der PKV-Tarife für Innovationen einmal mehr bewährt hat.“

Die Umfrage zeigt laut BKK Dachverband, dass jedem fünften Deutschen eine Gesundheitsleistung gestrichen worden ist. In erster Linie handelt es sich dabei um Haus- und Facharzt- sowie Zahnarzttermine (jeweils 34 Prozent), die aber zu 50 Prozent nachgeholt wurden. 16 Prozent der Befragten berichten außerdem, dass ihnen die Krankenhäuser terminlich vereinbarte Behandlungen abgesagt haben.