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14.09.2021

Positionspapier
 
Register und Zertifizierungen sollen Versorgungsstandard werden

Berlin (pag) – Die Politik soll die Qualität von Zertifizierungsverfahren und Registern anerkennen. Das fordern Orthopäden und Unfallchirurgen in einem Positionspapier zur Bundestagswahl. Sie sind überzeugt: Diese Qualitätsinitiativen tragen dazu bei, Spitzenmedizin in Zentren zu stärken und gleichzeitig eine gute Versorgung in ländlichen Regionen zu sichern.

Eine gute Patientenversorgung brauche eine wissenschaftlich fundierte Qualitätssicherung. „Deshalb sollten die Zertifizierungen durch die medizinischen Fachgesellschaften vom freiwilligen zum verbindlichen medizinischen Standard in der Orthopädie und Unfallchirurgie werden, sagt Prof. Dietmar Pennig, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) und der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU).
Die Ärzteorganisationen warnen gleichzeitig vor „übertriebenen Regelungen der Datenschutzgrundverordnung“. Diese verursachten beispielsweise beim TraumaRegister regelmäßig gefährliche Datenlücken. Von den künftigen politischen Entscheidern fordern sie daher eine Anpassung der Bestimmungen, um pseudonymisierte Daten rechtssicher verwenden zu können.

Eine weitere Forderung des Positionspapiers: Der Fokus der ärztlichen Tätigkeit in Krankenhäusern und Praxen müsse wieder stärker auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten gerichtet werden. Rein ökonomische Vorgaben dürften keine steuernde und beherrschende Rolle spielen. Von den künftigen politischen Entscheidern erwarten die Ärzte, die Budgetierung von ärztlichen Leistungen aufzuheben. Auch eine Reform der Diagnosis Related Groups (DRGs) sei überfällig. „Der kommerzielle Druck widerspricht dem Geist der ärztlichen Freiberuflichkeit“, sagt Dr. Johannes Flechtenmacher, Präsident des Berufsverbandes für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU). Patientenleistungen müssten in nachgefragtem Umfang möglich sein. Sie seien angemessen zu vergüten – wie auch der erhöhte Hygieneaufwand sowie die vorgeschriebene Bürokratie.

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