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07.02.2019

Arzneimittelausgaben Rekordeinsparungen durch Rabattverträge dämpfen Anstieg

Berlin (pag) – Die Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sind im vergangenen Jahr um 4,3 Prozent auf 36,2 Milliarden Euro gestiegen. Dabei sind die zu erwartenden Rekordeinsparungen durch Rabattverträge von mehr als 4 Milliarden Euro noch nicht eingerechnet, teilt die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände mit.

Bereits in den ersten drei Quartalen des Jahres 2018 hatten die Kassen ein Rabattvolumen von 3,2 Milliarden Euro (+ 9 Prozent) von den Arzneimittelherstellern erhalten. Das ergeben erste Berechnungen des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) auf Basis der Abrechnungsergebnisse von Apothekenrechenzentren. Während sich die Anzahl der GKV-Versicherten um mehr als 500.000 (+ 0,7 Prozent) auf rund 73 Millionen erhöhte, sank die Zahl der verordneten Arzneimittelpackungen um 0,1 Prozent auf 714 Millionen. Die Rahmenvorgaben von Ärzten und Kassen waren für 2018 von einem GKV-Ausgabenwachstum von 3,2 Prozent ausgegangen, während für 2019 bereits ein Anstieg von 3,7 Prozent ausgewiesen ist.
 
„Immer mehr Versicherte, immer ältere Patienten und der medizinische Fortschritt tragen zu höherem Aufwand und damit auch zu höheren Kosten im Gesundheitswesen bei“, sagt der DAV-Vorsitzende Fritz Becker. Die Arzneimittelausgaben seien dabei keine Ausnahme. Er weist darauf hin, dass die Kassen immer höhere Erlöse durch Rabattverträge für Generika und durch Preisverhandlungen mit Pharmaherstellern bei neuen Medikamenten mit festgestelltem Zusatznutzen erzielten. Trotz gut gefüllter Kassen wollten manche GKV-Manager eher weitere Leistungen für ihre Versicherten kürzen, statt zukunftsweisende Angebote zu finanzieren. „Nicht nur aus Sicht der Versicherten ist das der falsche Weg.“