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01.11.2018

„Reformwerkstatt“ Robert Bosch Stiftung will Gesundheitswesen neustarten

Berlin (pag) – Mit einer „Reformwerkstatt für unser Gesundheitswesen“ will die Robert Bosch Stiftung einen Neustart initiieren. Man wolle sich von alten Denkschemata lösen, mutige Ideen in den Raum stellen und unbequeme Lösungen diskutieren, heißt es bei der Auftaktveranstaltung.

Diese steht unter dem Motto „Zank, Zaster und Zynismus“. Vielfältige Probleme des Gesundheitswesens werden dort diskutiert. Der Berliner Ärztekammerpräsident Dr. Günther Jonitz konstatiert etwa eine flächendeckende Rationierung und beklagt sowohl ein Führungs- als auch ein Organisationsversagen. Von einer „unheilvollen Umerziehung der Heilberufe“ spricht der Medizinethiker Prof. Giovanni Maio. Dabei bezieht er sich vor allem auf eine zunehmende Ausrichtung der Versorgung an ökonomischen Kennzahlen. Ähnlich klingt es bei Dr. Ilona Köster-Steinebach, Geschäftsführerin des Aktionsbündnisses Patientensicherheit. Patienten würden eher als Werkstücke wahrgenommen, kritisiert sie. Dabei gebe es keinen anderen Zweck des Gesundheitswesens als die Behandlung von Patienten.

So geht es mit der Reformwerkstatt weiter: In Bürgerdialogen sollen Vorstellungen und Ideen für eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung formuliert werden. In einer weiteren Dialogrunde bewerten Bürger erste Reformvorschläge der Experten aus den sogenannten Think Labs der Initiative. In den Think Labs kommen Fachleute aus Wissenschaft und Praxis zusammen, um „visionäre Konzepte für eine Neuordnung des Gesundheitswesens zu erarbeiten“, kündigt die Stiftung an.